Bohren

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Keyword: Bohren

Links: Phallus, Sexualität, Schwert, Pfeil

Definition: Bohren leitet sich ursprünglich von der Bedeutung ab, in eine Sache mit drehend-drückenden Bewegungen (zumeist mithilfe eines scharfem oder spitzen Werkzeug, dem Bohrer) einzudringen und sie zu bearbeiten, z. B. ein Loch in eine Wand oder einen Brunnen in die Erde zu bohren.

Information: Keine.

Interpretation: Im symbolischen Sinne kann damit alles gemeint sein, was eine eindringende, bohrende Dynamik hat: Jemandem mit seinem Blick durchbohren (starr und durchdringend, forschend, prüfend, kritisch anschauen), einen bohrenden Schmerz erleben, etwas in die Tiefe konsequent verfolgen, um bis an die Wurzel, den Grund der Sache vorzudringen, um etwas Verborgenes zu erfahren und ans Licht zu bekommen. Wird dies "Nachbohren" auf einen Menschen angewendet, wird dies meist von dem Betreffenden, in den hinein gebohrt wird, als unangenehm empfunden und er reagiert mit Abwehr.

In der therapeutischen Beziehung verzichtet man in der Regel auf ein solches "inquisitorisches" Verhalten, es sei denn, die therapeutische Beziehung ist so vertrauensvoll und tragfähig, dass der Klient es auch wagt, sich zu wehren oder es gut und stimmig empfindet, das der Therapeut da "weiterbohrt", wo eigentlich etwas reif geworden ist, bewusst und angesprochen zu werden. Dann kann das "Nachbohren" eine heilsame und befreiende Wirkung haben. Manchmal spiegelt sich dieser eindringende Prozess in Übertragungsträumen, in denen der Therapeut als Chirurg oder Zahnarzt geträumt wird. Über diese Bedeutungen hinaus ergeben sich aber natürlich naheliegende Bezüge zur Sexualität.

Literatur: Standard

Autor: Müller, Lutz