Logos-Prinzip und Lokomotive: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Logos-Prinzip
'''Keyword:''' Lokomotive


'''Links:''' [[Auge]], [[Berg]], [[Bewusstsein]], [[Buch]], [[Flügel]], [[Himmel]], [[Licht]], [[Oben]], [[Schwert]], [[Sinn]], [[Sonne]], [[Tag]], [[Turm]], [[Vater]], [[Weiser, der alte]], [[Weise, der alte]], [[Zahl]]
'''Links:''' [[Eisenbahn]], [[Energie]], [[Feuer]], [[Libido]], [[Maschine]]


'''Definition:''' Unter Logos (griechisch: Wort, Vernunft, Begriff) wird allgemein der ganze Bereich des Geistigen, des Bewusstseins, des Erkennens und Verstehens, des Sinnes und der Weisheit verstanden. Als weitere Prinzipien und Begriffe gehören zu ihm: die Struktur, das System, das Gesetz, die Ordnung, Objektivität, Vernunft, Wahrheit, Unterscheidung, Distanz. Die höchste Einsicht und Erfahrung des Menschen wird oft als "Erleuchtung" bezeichnet, in der der Mensch sein wahres universales Wesen in seiner Einheit mit dem Universum er kennt.
'''Definition:''' Die Lokomotive ist die Zugmaschine der [[Eisenbahn]] / des Zuges.


'''Information:''' In der antiken und mittelalterlichen Philosophie und Theologie bezeichnete der Logos die göttliche Vernunft, die dem Universum als Ordnungsprinzip zugrunde liegt. Der griechische Denker Heraklit (6. Jahrhundert v. Chr.) sprach von einem feuerähnlichen Logos, der die Welt regiert. Diese göttliche Kraft formte die im Fluss der Natur wahrnehmbare Ordnung und Struktur. Die menschliche Vernunft nahm seiner Vorstellung nach an diesem göttlichen Logos teil. Bei den Stoikern, dessen wichtigste Vertreter Zenon von Kition, Seneca, Marc Aurel waren, war der Logos allgegenwärtig und wirkte als göttlicher Geist oder als göttlicher Atem durch Raum und Zeit. Er legte die Weltordnung fest, die die ein zelnen Möglichkeits-, Energie- und Wachstumszentren, die "Samenkörner des Logos" (logoi spermatikoi), enthielt. Die Stoiker hatten den Grundsatz "Gehe, wohin die Vernunft (Logos) Dich führt" als oberstes ethisches Leitprinzip formuliert. Ihre vier Kardinaltugenden waren Weisheit, Mut, Gerechtigkeit und Mäßigung, und sie empfahlen, sich nicht von Leidenschaften wie Liebe, Hass, Angst, Schmerz oder Freude bestimmen zu lassen. Ihr Ideal war es, in Übereinstimmung mit der göttlichen Ordnung des Universums zu leben.
'''Information:''' Das Wort ist entlehnt aus dem neuenglischen locomotive, das aus dem lateinischen loco motivum von locus "Ort" und movere "bewegen" kommt.


Im Johannesevangelium wird Jesus Christus mit dem fleisch gewordenen Logos gleichgesetzt, wobei die griechische Übersetzung für Logos im deutschen Text "Wort" lautet. So heißt es: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort [...] Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns [...]" (Johannes_1, 1-3. 14).
'''Interpretation:''' Die Lokomotive Sie steht für hohe kollektive psychische Energie, Antriebskraft, auch für phallische ([[Phallus]]) sexuelle [[Libido]] und sexuelle Aktivität (das Stampfen der Kolben, die Dynamik der Treibstangen, die Einfahrt in einen Tunnel).


Aus dem Logos leitet sich auch der Begriff Logik ab, die Lehre von den Prinzipien des richtigen, d. h. schlüssigen Denkens und Beweisführens.
Nach Kadinsky (S. 121) zeigt sich in der Lokomotive auch das Wirken des Selbst.
 
Besonders hervorzuheben an den antiken Auffassungen vom schöpferischen Logos-Geist ist die Einsicht, dass diese Intelligenz nicht nur in menschlicher Vernunft und Denken zu finden ist, sondern im ganzen Kosmos, in der Natur und seinen Gesetzmäßigkeiten, im Körper und der Seele des Menschen. Das kommt der modernen tiefenpsychologischen und evolutionären Auffassung sehr nahe, nach der das menschliche Bewusstsein nicht von seinen unbewussten biologischen und physiologischen Grundlagen getrennt werden kann, sondern sich in Jahrtausenden allmählich gemeinsam mit ihnen entwickelt hat.
 
In der Analytischen Psychologie spielt das Logos-Prinzip im Zusammenhang mit einer Kennzeichnung der männlichen Psychologie und des männlichen Bewusstseins und des Animus (Anima/Animus) eine wichtige Rolle. Er steht dort für die Aspekte des Unterscheidens, der Differenzierung, de Denkens, Erkennens, für ein – im Gegensatz zum Eros-Prinzip der Bezogenheit – sachliches, "objektives" Interesse. Jung bringt ihn auch mit dem alchemistischen (Alchemie) Sonnenprinzip (Sol) in Verbindung.
 
Die wesentlichen Schattenseiten des Logos-Prinzips sind seine Neigung zur Vereinfachung und Reduktion von komplexen Zusammenhängen und die Abspaltung und Abwertung des "Unteren", der Erde und der, Materie ([[Bios-Prinzip]]). Daraus entstehen häufig idealisierte Schemata, Ordnungs-Hierarchien, Moral- und Ethik-Systeme (Ethik, Moral), die logisch und theoretisch einleuchtend erscheinen, aber praktisch nicht lebbar sind. Menschen orientieren sich dann nach Glaubenssätzen, Dogmen, Modellen, Methoden, die sie in ein geistiges Gefängnis sperren und den natürlichen Zugang zu ihrer Körper-Seelischen-Ganzheit (Ganzheit) zerstören. Die verschiedenen, Religionen und Philosophien legen von der Gewalt, die damit verbunden sein kann, Zeugnis ab. Die Vereinigung des Logos mit der Erde, des Geistes mit der Materie bildet deshalb eines der großen Ziele der Alchemie wie auch des, Individuationsprozesses.
 
'''Interpretation:''' Im Bereich des Logos-Prinzips finden sich wenige anschauliche Symbole, was damit zusammenhängt, dass er eben auf etwas unsichtbar Geistiges hinweist, das keine äußere konkrete Gestalt hat und nicht unmittelbar wahrnehmbar ist. Wie die Luft oder der Wind kann der Logos zwar erlebt werden und sehr vieles bewegen, aber er ist für unsere Augen nicht direkt sichtbar ("Der Geist weht, wo er will").
 
Ein Symbol des Logos ist das Wort, das Buch und das Lesen. Das Buch enthält [[Buchstaben]], Worte, Zahlen, Abbildungen, die in einer logischen Weise angeordnet sind, so dass wir einen bestimmten Sinn und eine bestimmte Bedeutung erfassen können. Aus einer kleinen Anzahl von Zeichen entstehen in unserem Bewusstsein unendliche geistige Welten. Dies ist das Ergebnis eines Lernvorganges, den wir sowohl als einzelner Mensch als auch in unserer Kultur sehr langsam und mühevoll vollzogen haben. Neben dieser intellektuellen Grundlage können wir in dem Buch aber nur lesen, weil wir Augen haben, die die Worte sehen können und weil wir genügend Licht haben, das uns die Seiten des Buches erhellt. Damit sind im Lesen eines Buches bereits einige der zentralen Symbole bzw. Aspekte des Logos zusammengefasst: Das [[Licht]], das [[Auge]], das [[Wort]], die Sprache, die Schrift, das [[Buch]], das er kennende, verstehende [[Bewusstsein]] und der Sinn.
 
Neben diesen Aspekten werden dem Logos seit Urzeiten weiter die Symbole der [[Sonne]], des [[Himmels]], der [[Zahlen]] und der Übersicht und Ordnung schaffenden Strukturen und Instrumente des Erkennens zugeordnet. Weitere Aspekte: [[Tag]] (die Helle des Tages wird oft mit Bewusstsein, die Dunkelheit der Nacht mit Unbewusstsein assoziiert), [[Oben]] und Höhe, [[Berg]] und [[Turm]] (der distanzierte Abstand von der Welt des All täglichen, der die geistige Betrachtung erleichtert, die Weite und den Überblick ermöglicht), [[Flügel]] (die Beweglichkeit und Leichtigkeit des Geistigen, das Erhebende, Beflügelnde), [[Schwert]] (die geistige Kraft der Unterscheidung z. B. von Recht und Unrecht, Wahrheit und Täuschung). Typische Personifikationen des Logos sind der alte [[Weise]] und die alte Weise, [[König]] und Königin, Wissenschaftler ([[Faust]]), Gelehrte und Lehrer, Forscher, Philosophen, Dichter und Schriftsteller.


'''Literatur:''' Standard
'''Literatur:''' Standard


'''Autor:''' Müller, Lutz
'''Autor:''' Junghan, Marianne

Version vom 10. November 2011, 12:37 Uhr

Keyword: Lokomotive

Links: Eisenbahn, Energie, Feuer, Libido, Maschine

Definition: Die Lokomotive ist die Zugmaschine der Eisenbahn / des Zuges.

Information: Das Wort ist entlehnt aus dem neuenglischen locomotive, das aus dem lateinischen loco motivum von locus "Ort" und movere "bewegen" kommt.

Interpretation: Die Lokomotive Sie steht für hohe kollektive psychische Energie, Antriebskraft, auch für phallische (Phallus) sexuelle Libido und sexuelle Aktivität (das Stampfen der Kolben, die Dynamik der Treibstangen, die Einfahrt in einen Tunnel).

Nach Kadinsky (S. 121) zeigt sich in der Lokomotive auch das Wirken des Selbst.

Literatur: Standard

Autor: Junghan, Marianne