Brahma, Vishnu, Shiva: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. November 2011, 10:31 Uhr

Keyword: Brahma, Vishnu, Shiva.

Links: Gottesbild, Hinduismus, Trinität

Definition: Diese drei Gottheiten werden im Sanskrit, der Gelehrtensprache des Hinduismus, als Trinität verstanden. Brahma repräsentiert die schöpferische Kraft, welche die Welten auf Grund von Leidenschaften und Wünschen hervorbringt. Vishnu stellt die Eigenschaften Barmherzigkeit und Güte dar, welche die Welten erhalten, ihr Dauer geben. Shiva verkörpert die Dunkelheit, den Zorn und das zerstörende Feuer, welche die Welten wieder auflösen. Dies drei sind eine Einheit in Dreien und diese Einheit ist das Wesen, das das wahre Selbst aller Dinge ist.

Information: In der hinduistischen Religion Indiens wird angenommen, dass es einen Weltenzyklus gibt, der die Welten immer wieder neu entstehen und vergehen lässt, jeder Zyklus besteht aus 4320000 Menschenjahren. In der Periode der Weltentstehung bilden sich die einzelnen Welten mit ihren Lebewesen. In der zweiten Periode entstehen Sonne und Mond, differenzieren sich die Geschlechter und entwickelt sich das soziale Leben. In der Phase des Weltuntergangs zerstören Feuer, Wasser und Wind alles außer dem vierten Dhyana.

Interpretation: In dieser indischen Götterdreiheit wird also – im Unterschied zur christlichen Trinitätsidee – der Ablauf der Zeit symbolisiert: es gibt einen Anfang – Brahma erschafft die Welten –, eine Mitte oder einen Höhepunkt – Vishnu erhält die Welten –, und ein Ende – Shiva zerstört die Welten.

Ähnlich wurde in der vorpatriarchalen Zeit die Dreifaltige Göttin – analog zum aufgehenden Mond als junges Mädchen, zum Vollmond als reife, gebärfähige Frau, und zum abnehmenden Mond als altes Weib – gesehen.

Brahma, Vishnu und Shiva wurden und werden auch heute noch in unterschiedlichen Gegenden des großen Subkontinents Indien auch einzeln verehrt, wobei einem jeden verschiedene Eigenschaften und Taten zugeschrieben werden, die je nach Lebensbedingung und Bedürfnissen der Menschen als verehrungs- und anbetungswürdig gelten.

Literatur: Standard

Autor: Seifert, Ang Lee