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'''Definition:''' 1. Planet, imposante Gasgemisch-Hülle mit wirbelnder Oberfläche, hohe Eigenrotation, Sonnenumlaufdauer ca 12 Jahre.
'''Definition:''' Eine Tür ist eine meist rechteckige Platte aus Holz oder Metall zum Öffnen und Verschließen eines Raumes, eines eines Einstiegs, eines Durchgangs.


2. Höchste römische Gottheit indogermanischen Ursprungs (gr. Zeus), Lichtgott.
'''Information:''' Keine.


'''Information:''' Die Römer verehrten ihn als den Allgütigen und Allmächtigen, donnergewaltigen Schutzgott Roms und des Römerreichs. Im griech. Mythos entgeht er nur durch mütterliche List der drohenden Vernichtung durch den "furchtbaren Vater " (Kronos/Saturn), der bereits alle Geschwister verschlungen hat. Geburt und Aufwachsen tragen alle typischen Merkmale des Helden und Heilbringers (Weissagung, bedrohte Kindheit, Hilfe durch höhere Mächte, Heranwachsen im Verborgenen). Wiederum mit Hilfe weiblicher Klugheit (Brechtrunk der Metis) erreicht er später die Befreiung seiner Geschwister, gewinnt den Kampf gegen die Titanen (Erdgottheiten) und den Vater durch Befreiung der von diesem in die Unterwelt verbannten chthonischen Kräfte, die ihm fortan in Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft verpflichtet sind. Im nachfolgenden Zweikampf mit Typhon, seinem chthonischen Schattenbruder, unterliegt er zunächst im Ringkampf und siegt erst nach schwerem Kampf unter Einsatz seiner fern treffenden Blitze. Typhon behält jedoch die Macht über die Stürme und den Ätna, unter dem ihn Zeus begräbt.
'''Interpretation:''' Tore und Türen sind vergleichbar mit Schwellen im Übergang von einem Zustand zum anderen. Es gibt ein Davor und ein Dahinter. Oft ist das Dahinter unbekannt, geheimnisvoll. Sie ermöglichen sowohl die Trennung von Räumen, als auch Eintritt und Austritt. Himmel und Unterwelt sind mit Toren versehen. Der Eintritt durch diese ist unumkehrbar. Es gibt verbotene Türen, wie z. B. im Märchen vom Blaubart. Wer sie öffnet wird mit Dingen konfrontiert, die das Leben verändern und nichts mehr wird bleiben wie es war. Diese Passagen sind auch besonders gefährdete Stellen, weil ein Haus, ein Raum, eine Burg auch von unbefugten oder gar Feinden, bösen Mächten und Geistern durch sie betreten werden können. Aus diesem Grund sind sie besonders gesichert mit Schlössern, Falltüren Gattern. Es sind ihnen aber auch Schutzgeister zugeordnet oder sie sind durch magisch-religiöse Wächterfiguren (Petrus, Erzengel Michael), Götter (wie z. B. Janus) und Zeichen geschützt.


So ist Jupiter zwar der Mächtigste unter den olympischen Göttern, aber doch begrenzt, zumal er auch die Herrschaft über Meer und Unterwelt an seine Brüder Poseidon (röm. Neptun) und Hades (röm. Pluto) abgegeben hat. Dieses Teilen von Herrschaft, das Vertrauen in Gemeinschaftlichkeit erfordert, ist das mythologisch und bewusstseinsgeschichtlich Neue gegenüber der Autokratie seines Vaters Kronos /Saturn. Jupiter/Zeus ist der Protagonist eines neuen Bewusstseins, das sich aus den Zwängen des magischen Weltbildes gelöst hat. Wie im sich konstituierenden griechischen Staat gibt es eine Ausrichtung auf die "wahre Ordnung", in der Freiheit, gegenseitiges Vertrauen und Toleranz herrschen soll. Mit Zeus/Jupiter erscheint in der Mythologie der gute, herausführende Vaterarchetypus, der "Vater der Götter und Menschen ". Er ist der "Allwaltende", "Weitschauende", der "König", der Ordnung und Vollendung Schenkende und Sinnerfüllende (Hesiod), und es tat seiner Würde keinen Abbruch sondern ist ein Zeichen der Reife, dass er die weiblich-voranfängliche Stimme des Orakels schätzte. Glanzvoll und Ehrfurcht gebietend in der Erscheinung, weise im Richterspruch, im Zorn fürchterlich, donnernd und blitzeschleudernd, hierin den germanischen Göttern Wotan und Donar verwandt, ferne Anklänge an frühere Wettergötter (z. B. Jupiter Dolichenus, in Süddeutschland von römischen Soldaten verehrt). Seine zahllosen Liebschaften zeigen ihn als denjenigen, der sich erlaubt, die eigenen Ordnungen bisweilen zu überschreiten, ein Recht, das nur ihm zusteht ("Quod licet Jovi non licet bovi" - was Jupiter erlaubt ist, steht dem Ochsen nicht zu).
Ein besonderer Brauch, der aus dem 16. Jahrhundert stammt und in den letzten Jahren widerbelebt wurde, ist die Türweihe der Sternsinger (Caspar, Melchior, Balthasar), die damit endet, dass die Initialen C+M+B mit Jahreszahl als Haussegen über die Eingangstür geschrieben werden, der das Böse abhalten soll und auch „Christus Mansionem Benedicat“ (Christus segne das Haus) bedeutet. In Zeiten der Gefahr werden auch seelisch Tore geschlossen, verrammelt, während sie im Frieden weit offen stehen. In der christlichen Tradition werden Kirchentore besonders geweiht. Tore und Türen sind Engstellen, wirken wie Filter, an welchen entschieden werden kann wer hinein darf und wer nicht. Darauf weist das Christuswort: „Ich bin die Tür, wer durch mich eintritt, wird gerettet.
Joh 10, 7-9)


'''Interpretation:''' Jupiter Symboltiere sind der weiße Stier (in dessen Gestalt er Europa entführte), der Adler, (der Ganymed entführt), das Pferd. Seine astrologischen Zeichen sind Fische und Schütze, weshalb auch der Kentaur auf ihn verweist. Das Element ist Zinn. Jupiter ist ein Archetypus der Öffnung und Befreiung, der Vision, der Horizonterweiterung, der Seins-, Sinnes- und Sinnfülle, der reichen Entfaltungsmöglichkeiten, der Bildung, des Wachstums und Reichtums an sich. In der heutigen Alltagswelt zeigt er sich zwar nicht mehr in der Rolle des Barockfürsten, aber man erkennt ihn z. B. wieder in der Neigung zum "Großen", Großartigen, in Prachtbauten, im Kunstsammler und Mäzen, in der "jovialen" Präsentation, defizient in wohl- und hohltönenden Versprechungen von Politikern, im Trend, jedes Verkaufskonzept als "Philosophie" zu bezeichnen, in der Vorliebe fürs Prächtige (metallic-glänzende Autokarossen), in grandiosen Gesten, Inszenierungen und Seelenzuständen. Doch auch der Philosoph und der unerschrockene Kämpfer und Prediger eines neuen Weltethos oder des Friedens gehört zu den Symbolträgern. Der Schatten des Jupiter zeigt sich in überheblichen Einstellungen, in Inflation und Selbst überschätzung.
Die willkommene Heimkehr des Eroberers oder heute eines lang verreisten Angehörigen wird durch die geschmückte Pforte ausgedrückt, in ihrer ausgeprägtesten Gestalt im [[Triumphbogen]]. Es gibt Tore und Türen, die nur von bestimmten Menschen durchschritten werden können, so z. B. die Tempelpforten, die dem Hohepriester vorbehalten waren. Auch heute gibt es solche Schleusen, symbolische oder reale Grenzübergänge. In modernen Firmen gibt es z. B. Magnetkartensysteme, durch die unbefugtes Betreten von Räumen verhindert und registriert wird.


Psychologisch und astrologisch gesehen entspricht dem Jupiter die Fähigkeit, größere Zusammenhänge zu erkennen, den Dingen und Ereignissen Sinn und Bedeutung zu geben, philosophisch und weiträumig zu denken. Durch Jupiter erfahren wir Reichhaltigkeit und sinnvolle Ordnung des Kosmos (die 12 Jahre der Sonnenumrundung!), sein Blick entzündet das geistige Feuer in Richtung auf Wertvorstellungen, Sinn, Ziel und Einordnung in ein größeres Ganzes, in dessen Licht das Diesseits als Sinn erfüllend erscheint und optimistisch stimmt, und darüber hinausführend, in offene Weite weltanschaulicher Dimensionen führt. Der Archetypus, der hinter Jupiter steht, öffnet uns für eine positive Lebenseinstellung, soziales Empfinden und Liebe zu allem Kreatürlichen. In seiner reifen Ausprägung verleiht uns der "gute Vater " eine selbstständige ethische Einstellung, natürlichen Gerechtigkeitssinn und selbstverständliche Autorität und Würde. Die Position im Horoskop zeigt Aufgabe und Wirkungsfeld der späteren Lebensjahre.
Eindrücklich erleben wir die Funktion der Tür insbesondere dann, wenn wir durch das Portal einer Kirche von der lauten und schnellen Welt draußen in den sakralen Raum treten. Hier wird der Übergang von einer Welt zur anderen deutlich.


'''Autor:''' Romanikwiecz, Brigitte
Das erste Tor, durch das wir ins Leben kommen ist, die weibliche Vagina. Sie ist sozusagen das Urtor des Lebens. Das geschlossene Tor Mariens ist in der Bibel Zeichen für deren Jungfräulichkeit, es ist symbolisiert im Osttor des Tempels, das immer geschlossen bleiben soll.
 
Wie bei der Geburt, so ist auch im Übergang von einer zur anderen Phase des Lebens das Durchschreiten des Tors ein üblicher rituell-symbolischer Akt.
 
Redensarten verweisen auf die verschiedenen Bedeutungsumfelder des Tors und der Tür. Die Bezeichnung Torschlusspanik bezeichnet die Angst, etwas Wichtiges zu versäumen und kommt von den zu einer bestimmten Zeit geschlossenen Stadttoren her, die dann Reisende und Pilger der gefährlichen Welt aussetzen. Jemandem die Tür vor der Nase zuschlagen: Trennung und Kommunikationsabbruch. Mit der Tür ins Haus fallen: Nichtachtung der gesetzten Intimitätsgrenze. Sich eine Tür offen halten: Fluchtweg sichern, um aus einer schwierigen Lage zu entkommen. Hinter verschlossenen Türen: im Geheimen, unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
 
Auf den Übergangscharkter weisen Tore und Türen in Träumen und symbolischen Gestaltungen hin. Es geht entweder um das Verlassen eines Zustands oder den Eintritt in einen neuen, um das Entdecken neuer Räume und Möglichkeiten oder den Abschied von den alten.


'''Literatur:''' Standard
'''Literatur:''' Standard
'''Autor:''' Knoll, Dieter

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 17:52 Uhr

Keyword: Tür

Links: Anfang, Geburt, Ende, Haus, Raum, Schloss, Schlüssel, Transition, Trennung, Treppe, Vagina, Wandlung

Definition: Eine Tür ist eine meist rechteckige Platte aus Holz oder Metall zum Öffnen und Verschließen eines Raumes, eines eines Einstiegs, eines Durchgangs.

Information: Keine.

Interpretation: Tore und Türen sind vergleichbar mit Schwellen im Übergang von einem Zustand zum anderen. Es gibt ein Davor und ein Dahinter. Oft ist das Dahinter unbekannt, geheimnisvoll. Sie ermöglichen sowohl die Trennung von Räumen, als auch Eintritt und Austritt. Himmel und Unterwelt sind mit Toren versehen. Der Eintritt durch diese ist unumkehrbar. Es gibt verbotene Türen, wie z. B. im Märchen vom Blaubart. Wer sie öffnet wird mit Dingen konfrontiert, die das Leben verändern und nichts mehr wird bleiben wie es war. Diese Passagen sind auch besonders gefährdete Stellen, weil ein Haus, ein Raum, eine Burg auch von unbefugten oder gar Feinden, bösen Mächten und Geistern durch sie betreten werden können. Aus diesem Grund sind sie besonders gesichert mit Schlössern, Falltüren Gattern. Es sind ihnen aber auch Schutzgeister zugeordnet oder sie sind durch magisch-religiöse Wächterfiguren (Petrus, Erzengel Michael), Götter (wie z. B. Janus) und Zeichen geschützt.

Ein besonderer Brauch, der aus dem 16. Jahrhundert stammt und in den letzten Jahren widerbelebt wurde, ist die Türweihe der Sternsinger (Caspar, Melchior, Balthasar), die damit endet, dass die Initialen C+M+B mit Jahreszahl als Haussegen über die Eingangstür geschrieben werden, der das Böse abhalten soll und auch „Christus Mansionem Benedicat“ (Christus segne das Haus) bedeutet. In Zeiten der Gefahr werden auch seelisch Tore geschlossen, verrammelt, während sie im Frieden weit offen stehen. In der christlichen Tradition werden Kirchentore besonders geweiht. Tore und Türen sind Engstellen, wirken wie Filter, an welchen entschieden werden kann wer hinein darf und wer nicht. Darauf weist das Christuswort: „Ich bin die Tür, wer durch mich eintritt, wird gerettet.“ Joh 10, 7-9)

Die willkommene Heimkehr des Eroberers oder heute eines lang verreisten Angehörigen wird durch die geschmückte Pforte ausgedrückt, in ihrer ausgeprägtesten Gestalt im Triumphbogen. Es gibt Tore und Türen, die nur von bestimmten Menschen durchschritten werden können, so z. B. die Tempelpforten, die dem Hohepriester vorbehalten waren. Auch heute gibt es solche Schleusen, symbolische oder reale Grenzübergänge. In modernen Firmen gibt es z. B. Magnetkartensysteme, durch die unbefugtes Betreten von Räumen verhindert und registriert wird.

Eindrücklich erleben wir die Funktion der Tür insbesondere dann, wenn wir durch das Portal einer Kirche von der lauten und schnellen Welt draußen in den sakralen Raum treten. Hier wird der Übergang von einer Welt zur anderen deutlich.

Das erste Tor, durch das wir ins Leben kommen ist, die weibliche Vagina. Sie ist sozusagen das Urtor des Lebens. Das geschlossene Tor Mariens ist in der Bibel Zeichen für deren Jungfräulichkeit, es ist symbolisiert im Osttor des Tempels, das immer geschlossen bleiben soll.

Wie bei der Geburt, so ist auch im Übergang von einer zur anderen Phase des Lebens das Durchschreiten des Tors ein üblicher rituell-symbolischer Akt.

Redensarten verweisen auf die verschiedenen Bedeutungsumfelder des Tors und der Tür. Die Bezeichnung Torschlusspanik bezeichnet die Angst, etwas Wichtiges zu versäumen und kommt von den zu einer bestimmten Zeit geschlossenen Stadttoren her, die dann Reisende und Pilger der gefährlichen Welt aussetzen. Jemandem die Tür vor der Nase zuschlagen: Trennung und Kommunikationsabbruch. Mit der Tür ins Haus fallen: Nichtachtung der gesetzten Intimitätsgrenze. Sich eine Tür offen halten: Fluchtweg sichern, um aus einer schwierigen Lage zu entkommen. Hinter verschlossenen Türen: im Geheimen, unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Auf den Übergangscharkter weisen Tore und Türen in Träumen und symbolischen Gestaltungen hin. Es geht entweder um das Verlassen eines Zustands oder den Eintritt in einen neuen, um das Entdecken neuer Räume und Möglichkeiten oder den Abschied von den alten.

Literatur: Standard

Autor: Knoll, Dieter