Rosenkranz

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Keyword: Rosenkranz

Links: Gebet, Meditation, Rose, Rosenkreuz, Ritus, Weltbild

Definition: Rosenkranz ist die deutsche Übersetzung des lat. Rosarium: Rosenhecke, Blumenkranz oder -krone, getragen als Festschmuck. Die Monate Mai und Oktober sind in der kathatholischen Kirche weltweit dem Rosenkranz gewidmet. Dieser ist nicht nur das Rosenkranz-Gebet, sondern auch die Perlenschnur mit den 58 Perlen, anhand derer gebetet wird. Drei davon sind Kreuzperlen, mit denen das Gebet beginnt (Credo mit Ave Maria plus Bitte um Glaube, Hoffnung, Liebe). Fünf große Perlen gehören dem Vaterunser; zwischen ihnen liegen jeweils zehn kleine Perlen, zu denen je ein Ave Maria gebetet wird. Insgesamt werden 50 Ave Maria gebetet (zehn davon sind frei zu erweitern durch ein Jesus-Mysterium).

Information: Die Perlen zum Zählen der Gebete stammen aus dem Islam (Kreuzzüge). Dort kennt man die 100 Perlen zu Ehren der 100 Namen Allahs. Gebetsschnüre sind auch im Hinduismus, Buddhismus und Jainismus bekannt. Im Mittelalter galt der Rosenkranz als volkstümlicher Ersatz für das klösterliche Stundengebet, wo im Laufe einer Woche alle 150 Psalmen durchgesungen wurden.

Interpretation: Der Weltkatechismus bezeichnet den Rosenkranz als „Kurzfassung des ganzen Evangeliums“ (§ 971).

Die Tiefenpsychologie erkennt im Rosenkranz-Gebet eine Methode, das Bewusstsein zum Selbst hin zu öffnen. Durch die Entleerung des Bewusstseins von „weltlichem Trachten“ wird der Betende wie Maria: „Tor Gottes in die Welt.“ Er öffnet sich nach innen; innere Wahrnehmung wird möglich. Bekannte Parallelen zum R-Gebet sind das Kyrie Eleison der Ostkirche (das unentwegt, im Rhythmus des Atems, zu beten ist), die muslimische Perlenschnur für die 100 Namen Allahs sowie das Zazen, das stille Achten auf den ein- und ausströmenden Atem. C. G. Jung hat als zeitgemäßes spirituelles Ritual die Aktive Imagination empfohlen.

Literatur: Standard

Autor: Kaufmann, Rolf