Herbst und Sarg: Unterschied zwischen den Seiten

Aus symbolonline.eu
(Unterschied zwischen Seiten)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
de>Autor
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
K (1 Version importiert)
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Keyword:''' Herbst
'''Keyword:''' Sarg


'''Links: '''[[Abend]],[[ Rückzug]]
'''Links:''' [[Begräbnis]], [[Friedhof]], [[Initiation]], [[Tod]], [[Wandlung]]


'''Definition: '''Der Herbst ist die dritte Jahreszeit und beginnt astronomisch nach der Tag- und Nachtgleiche am 22. September und endet mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember. Meteorologisch werden dem Herbst die Monate September, Oktober und November zugeordnet. Im Herbst beginnt die Ruhephase der Natur, die Pflanzensäfte ziehen sich zurück, die Blätter der Bäume fallen, die Vegetation stagniert.
'''Definition:''' Der Sarg (mhd. sarc (h), Sarg, Schrein, Behälter; spätlat. sarcophagus, Sarkophag, entlehnt aus griech. sarko-phágos = fleischfressend) ist ein langer, meist hölzerner Kasten mit einem Deckel, in dem ein Leichnam bestattet wird.


'''Information:''' Im zyklischen Ablauf der Jahreszeiten steht der Herbst an dritter Stelle. Man spricht von Frühherbst, Vollherbst und Spätherbst. Der Frühherbst ist oft in den Bergen besonders schön durch die klare Luft und das goldene Licht auf den sich bunt färbenden Blättern. Hier findet auch die Weinlese statt. Zu den Früchten des Herbsts gehören neben Äpfeln und Birnen die Weintrauben sowie die glänzenden Kastanien und Nüsse. Auch der Beginn der [[Jagd ]] gehört in diese Jahreszeit. Der Vollherbst wird von den fallenden Blättern, gekennzeichnet, im Oktober wird bereits der neue Wein ausgeschenkt. Im Spätherbst treten vermehrt Niederschläge und Nebel auf.
'''Information:''' Ursprünglich ist sarkophágos die Bezeichnung für Särge aus dem Stein von Assos in Kleinasien, dieser Kalkstein hatte die Eigenschaft, das Fleisch des Toten innerhalb kurzer Zeit zu zersetzen. Särge sind seit mindestens 5000 Jahren bekannt und aus allen Teilen der Welt belegt.


In der Kunst wird der Herbst als[[ Bacchus]] (griech. Dionysos), der Gott des [[Wein]]es, oftmals mit einem mit Früchten gefüllten[[ Füllhorn]] und mit Weinlaub bekränzt dargestellt.
'''Interpretation:''' Der Sarg ist - neben natürlich seiner unmittelbaren Todes- und Endlichkeitssymbolik - oft auch Symbol der Wandlung (Moses, Osiris) und spielt bei Einweihungszeremonien ([[Initiation]]) eine wichtige Rolle. In der Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit und Endlichkeit kann sich ein neues Bewusstsein entfalten, durch das sich der Mensch andere Lebenswerte und Lebensinhalte setzt oder eine spirituelle Identität entwickelt. Bestimmte Reifungsphasen im Leben und Aspekte der [[Individuation]] stehen oft im Zusammenhang mit der Todessymbolik. Im Märchen Schneewittchen liegt die Prinzessin einem gläsernen Sarg, sie ist nicht tot, aber kalt und starr wie Glas und wartet auf ihre Erlösung, die in der Einweihung in einen neuen Lebensabschnitt (psychologisch z. B. Ablösung vom negativen Mutterkomplex, Erwachen zur Weiblichkeit und Sexualität) besteht. Der gläserne Sarg zeigt an, dass der Körper zwar leblos erscheint, der Geist jedoch nur betäubt ist und es sich um einen scheintoten Zustand oder eine Trance handelt. Die Seele befindet sich möglicherweise in einem Zwischenreich bzw. in einem Zustand notwendiger Latenz, in dem sie heilsame Erfahrungen macht oder im Verborgenen reifen kann.


Zahlreiche Feste und Feiertage fallen in den Herbst: Ende September findet das berühmte Oktoberfest statt, Anfang Oktober wird das Erntedankfest gefeiert, ebenso das jüdische Laubhüttenfest Sukkot. Der 31. Oktober ist der Reformationstag der evangelischen Kirche. An diesem Vorabend zum 1. November wird in jüngerer Zeit vor allem von Kindern Halloween begangen, das vermutlich schon auf keltische Traditionen zurückgeht, aber erst seit den 1990er Jahren über die USA wieder zu uns zurückgekehrt ist. Am Fest Allerheiligen, das auf den 1. November festgelegt ist, wird in der katholischen Kirche aller Menschen gedacht, die ein heiliges Leben geführt haben. Auch der Gräberbesuch  und das Gedenken an die Verstorbenen (Allerseelen, Volkstrauertag und Totensonntag) finden in dieser Zeit ihren Platz. In den November gehören auch das St. Martins-Fest mit seinen Laternenumzügen, sowie der evangelische Buß- und Bettag. In den Vereinigten Staaten feiert man Ende November Thanksgiving. Der Sonntag vor dem ersten Advent beschließt das Kirchenjahr.
Der Sarg kann als Gefährt des Übergangs in eine andere Welt ([[Jenseits]], [[Unterwelt]], [[Hölle]]) verstanden werden, als Totenschiff, das zum anderen Ufer hinüberträgt. Bei den Wikingern wurden Leichname oft in einem ausgehöhlten Baumstamm als Boot über das Wasser geschickt, dieser Brauch geht auf mythische Einflüsse zurück, nach denen der Mensch aus dem Baum hervorgegangen ist.


'''Interpretation: '''Der Herbst lässt die Welt noch einmal bunt werden, bevor sie in die Winterruhe übergeht. Kennzeichnend ist der allgegenwärtige Rückzug der Natur, der sich in der Wendung der Menschen nach innen widerspiegelt, was die vielen zum Nachdenken anregenden kirchlichen Gedenktage belegen. Mit der Besinnung geht auch eine Betrachtung der Ernte, die man einbringen konnte, einher. So beginnt der Mensch im Herbst seines Lebens oft auch zurückzuschauen, was ihm im Leben gelungen ist und was von seinen ursprünglichen Zielen noch übriggeblieben ist.
Ein Nagel zum Sarg einer Person zu sein bedeutet, ihm viel Kummer zu bereiten.


In China ist die Chrysantheme ein Symbol des Herbstes. Sie steht in der östlichen Tradition auch für Kontemplation. Der Herbst steht dort in Verbindung zu dem weiblichen Yin.
'''Literatur:''' Standard


Die Tierkreiszeichen Jungfrau, Waage und Skorpion finden wir im Herbst. Die Waage steht mit ihrer ausgleichenden Funktion symbolisch für das Gleichgewicht zwischen Sommer und Winter. Das kräftige Gelb gehört zu den Herbstfarben ebenso wie  im christlichen Raum das Braun als die Farbe der Erde. Braun ist auch die Farbe der Demut (humilitas von humus, Erde) und der Armut und findet sich daher in manchen Mönchsgewändern wieder. Zum Herbst gehört mit dem Element Erde das Temperament des Melancholikers, körperlich wird  die schwarze Galle und die Milz zugeordnet.
'''Autor:''' N. N.
 
'''Literatur: '''Standard
 
'''Autor: '''Huber-Klein, Birgit

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 17:51 Uhr

Keyword: Sarg

Links: Begräbnis, Friedhof, Initiation, Tod, Wandlung

Definition: Der Sarg (mhd. sarc (h), Sarg, Schrein, Behälter; spätlat. sarcophagus, Sarkophag, entlehnt aus griech. sarko-phágos = fleischfressend) ist ein langer, meist hölzerner Kasten mit einem Deckel, in dem ein Leichnam bestattet wird.

Information: Ursprünglich ist sarkophágos die Bezeichnung für Särge aus dem Stein von Assos in Kleinasien, dieser Kalkstein hatte die Eigenschaft, das Fleisch des Toten innerhalb kurzer Zeit zu zersetzen. Särge sind seit mindestens 5000 Jahren bekannt und aus allen Teilen der Welt belegt.

Interpretation: Der Sarg ist - neben natürlich seiner unmittelbaren Todes- und Endlichkeitssymbolik - oft auch Symbol der Wandlung (Moses, Osiris) und spielt bei Einweihungszeremonien (Initiation) eine wichtige Rolle. In der Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit und Endlichkeit kann sich ein neues Bewusstsein entfalten, durch das sich der Mensch andere Lebenswerte und Lebensinhalte setzt oder eine spirituelle Identität entwickelt. Bestimmte Reifungsphasen im Leben und Aspekte der Individuation stehen oft im Zusammenhang mit der Todessymbolik. Im Märchen Schneewittchen liegt die Prinzessin einem gläsernen Sarg, sie ist nicht tot, aber kalt und starr wie Glas und wartet auf ihre Erlösung, die in der Einweihung in einen neuen Lebensabschnitt (psychologisch z. B. Ablösung vom negativen Mutterkomplex, Erwachen zur Weiblichkeit und Sexualität) besteht. Der gläserne Sarg zeigt an, dass der Körper zwar leblos erscheint, der Geist jedoch nur betäubt ist und es sich um einen scheintoten Zustand oder eine Trance handelt. Die Seele befindet sich möglicherweise in einem Zwischenreich bzw. in einem Zustand notwendiger Latenz, in dem sie heilsame Erfahrungen macht oder im Verborgenen reifen kann.

Der Sarg kann als Gefährt des Übergangs in eine andere Welt (Jenseits, Unterwelt, Hölle) verstanden werden, als Totenschiff, das zum anderen Ufer hinüberträgt. Bei den Wikingern wurden Leichname oft in einem ausgehöhlten Baumstamm als Boot über das Wasser geschickt, dieser Brauch geht auf mythische Einflüsse zurück, nach denen der Mensch aus dem Baum hervorgegangen ist.

Ein Nagel zum Sarg einer Person zu sein bedeutet, ihm viel Kummer zu bereiten.

Literatur: Standard

Autor: N. N.