Durst und Dämon: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Durst
'''Keyword:''' Dämon


'''Links:''' [[Alkohol]], [[Essen]], [[Hunger]], [[Trinken]], [[Wasser]], [[Quelle]]
'''Links:''' [[Besessenheit]], [[Energie]], [[Engel]], [[Geist]], [[Komplex]], [[Magie]], [[Selbst]], [[Teufel]]


'''Definition:''' Durst (mhd., ahd. durst Trockenheit in der Kehle) bezeichnet das Durstgefühl (Trinkbedürfnis), das Verlangen, Flüssigkeit aufzunehmen, wodurch das unangenehme Gefühl der Trockenheit neutralisiert wird.
'''Definition:''' Der Begriff Dämon (lat. daemon, griech. daimona = göttliches Wesen; Schicksal, Verhängnis) hat eine doppelte Bedeutung. Zum einen wir er als ein böser Geist, der den Menschen besessen machen kann, verstanden, andererseits auch als ein göttliches, gutes Wesen.


'''Information:''' In der deutschen Sprache gibt es keinen Begriff für das Gegenteil von Durst (nicht durstig sein). In anderen Sprachräumen, speziell bei Völkern, die in trockenen Regionen leben und nicht jederzeit die Möglichkeit haben, ihren Durst zu stillen, sind Begriffe für gestillten Durst üblich. Analog zu satt für nicht hungrig wurde im Deutschen das Kunstwort sitt für nicht durstig geschaffen, das sich allerdings nicht etablieren konnte.
'''Information:''' Dämon ist kein psychologischer, sondern ein folkloristischer oder mythologischer Ausdruck, dem in der Jungschen Psychologie die [[Komplexe]] entsprechen. Heute würde niemand von seinen Dämonen sprechen, von seinen Komplexen zu reden ist dagegen salonfähig geworden Das heißt, man spricht lieber nicht davon, weil man sich ihrer schämt. Allerdings sind Komplexe normale Bausteine der Psyche, sodass jedermann Komplexe hat, resp. sie den Menschen haben ([[Besessenheit]]).


'''Interpretation:''' Außer nach Flüssigkeit kann sich der Durst im übertragenen Sinn auch auf den Wunsch und das heftige Verlangen etwa nach Ruhm, Freiheit, Erkenntnis oder religiöser Erfahrung beziehen.
'''Interpretation:''' Dämonen gehören einer vor-psychologischen Periode an, in welcher alles noch außen war, was wir heute als innerpsychisch erleben. Das lässt sich sehr schön bei den Eremiten des Niltales in den ersten Jahrhunderten des Christentums erkennen. Sie waren aus Städten und Dörfern, das heißt aus der zivilisierten Welt ausgezogen, um mit den Waffen des Geistes gegen die Dämonen zu kämpfen.


Man spricht von einen über den Durst trinken, wenn man zuviel von einem alkoholischen Getränk getrunken hat und dadurch berauscht ist.
In der salzigen Sumpfzone Nitria des Nildeltas liessen sich anfangs des 4. Jahrhunderts Mönche nieder, um sich einem entbehrungsreichen frommen Leben zu widmen. Die genannten Berichte über diese Männer und ihre Erlebnisse dienten der Erbauung.


'''Literatur:''' Standard
Makarius, der Alexandriner, hatte in der Wüste Sketis eine lange Wanderung unternommen und sich zu lange aufgehalten."Und so kehrte er wieder um und wanderte während zwanzig Tagen zurück. Weil aber das Wasser und das Brot, das er mit sich geführt hatte, ausging, geriet er in große Not, und als er nahe daran war, vor Ermattung umzusinken, erschien ihm, wie er berichtete, ein Mädchen in einem hellen Gewand aus Linnen. Es trug ein Gefäß, das von Wasser überquoll, und ging während drei Tagen in einem Abstand von etwa einem Stadion von ihm entfernt einher. Und obwohl ihm war, als sähe er sie mit ihrem Krug dastehen, konnte er sie dennoch nicht erreichen, wie dies bisweilen in Träumen vorkommt, doch hatte er infolge der Hoffnung trinken zu können, die Kraft auszuharren".


'''Autor:''' N. N.
Hier ist die psychologische Natur der Erscheinung deutlich. Dämonen sind manchmal auch hilfreich. Im hellenistischen Synkretismus gibt es den Agathos Daimon (guter Dämon), ein Epithet jenes Gottes, den die Griechen zum Bankett anriefen. Dämon wurde von den Christen für die heidnischen Götter verwendet, die überwunden werden mussten und erhielt so einen negativen Klang. Dass er ursprünglich durchaus positiv sein konnte, weiß man von Sokrates. Das Daimonion des Sokrates war "eine Art [innerer] Stimme", von der er nicht wusste, woher sie kam; er nannte es ein "göttliches Zeichen", das nur ihm selbst sichtbar war. In diese Kategorie gehört der Schutzgeist, eine Form des Selbst.
 
In heutiger Zeit ist die Dämonie der Materie ein Problem. Unsere hochentwickelte Technik produziert Apparate, die höchsten Sicherheitsanforderungen genügen, und trotzdem kommt es immer wieder zu Unfällen. Die Gerichte haben dann abzuklären, ob menschliches oder technisches Versagen vorliegt, weil sie es von Amtes wegen kausal verstehen müssen. Im technischen Bereich reden wir davon, dass stets ein "Restrisiko" bestehe. Früher wusste man darum, dass Maschinen sich nicht immer so verhalten wie sie sollten. Man fürchtete ohnehin alles Technische, das sich wie ein Golem der menschlichen Kontrolle entziehen kann. Darum sind Mühlen in Märchen unheimliche Orte. Man versuchte die Geister mit religiösen Zeremonien in Schach zu halten. Heute verlachen wir das als Aberglauben, werden aber doch immer wieder Opfer von derartigen "Zufällen" (Tschernobil).
 
'''Literatur:''' Standard, Ribi (1989)
 
'''Autor:''' Ribi, Alfred

Version vom 29. November 2011, 11:03 Uhr

Keyword: Dämon

Links: Besessenheit, Energie, Engel, Geist, Komplex, Magie, Selbst, Teufel

Definition: Der Begriff Dämon (lat. daemon, griech. daimona = göttliches Wesen; Schicksal, Verhängnis) hat eine doppelte Bedeutung. Zum einen wir er als ein böser Geist, der den Menschen besessen machen kann, verstanden, andererseits auch als ein göttliches, gutes Wesen.

Information: Dämon ist kein psychologischer, sondern ein folkloristischer oder mythologischer Ausdruck, dem in der Jungschen Psychologie die Komplexe entsprechen. Heute würde niemand von seinen Dämonen sprechen, von seinen Komplexen zu reden ist dagegen salonfähig geworden Das heißt, man spricht lieber nicht davon, weil man sich ihrer schämt. Allerdings sind Komplexe normale Bausteine der Psyche, sodass jedermann Komplexe hat, resp. sie den Menschen haben (Besessenheit).

Interpretation: Dämonen gehören einer vor-psychologischen Periode an, in welcher alles noch außen war, was wir heute als innerpsychisch erleben. Das lässt sich sehr schön bei den Eremiten des Niltales in den ersten Jahrhunderten des Christentums erkennen. Sie waren aus Städten und Dörfern, das heißt aus der zivilisierten Welt ausgezogen, um mit den Waffen des Geistes gegen die Dämonen zu kämpfen.

In der salzigen Sumpfzone Nitria des Nildeltas liessen sich anfangs des 4. Jahrhunderts Mönche nieder, um sich einem entbehrungsreichen frommen Leben zu widmen. Die genannten Berichte über diese Männer und ihre Erlebnisse dienten der Erbauung.

Makarius, der Alexandriner, hatte in der Wüste Sketis eine lange Wanderung unternommen und sich zu lange aufgehalten."Und so kehrte er wieder um und wanderte während zwanzig Tagen zurück. Weil aber das Wasser und das Brot, das er mit sich geführt hatte, ausging, geriet er in große Not, und als er nahe daran war, vor Ermattung umzusinken, erschien ihm, wie er berichtete, ein Mädchen in einem hellen Gewand aus Linnen. Es trug ein Gefäß, das von Wasser überquoll, und ging während drei Tagen in einem Abstand von etwa einem Stadion von ihm entfernt einher. Und obwohl ihm war, als sähe er sie mit ihrem Krug dastehen, konnte er sie dennoch nicht erreichen, wie dies bisweilen in Träumen vorkommt, doch hatte er infolge der Hoffnung trinken zu können, die Kraft auszuharren".

Hier ist die psychologische Natur der Erscheinung deutlich. Dämonen sind manchmal auch hilfreich. Im hellenistischen Synkretismus gibt es den Agathos Daimon (guter Dämon), ein Epithet jenes Gottes, den die Griechen zum Bankett anriefen. Dämon wurde von den Christen für die heidnischen Götter verwendet, die überwunden werden mussten und erhielt so einen negativen Klang. Dass er ursprünglich durchaus positiv sein konnte, weiß man von Sokrates. Das Daimonion des Sokrates war "eine Art [innerer] Stimme", von der er nicht wusste, woher sie kam; er nannte es ein "göttliches Zeichen", das nur ihm selbst sichtbar war. In diese Kategorie gehört der Schutzgeist, eine Form des Selbst.

In heutiger Zeit ist die Dämonie der Materie ein Problem. Unsere hochentwickelte Technik produziert Apparate, die höchsten Sicherheitsanforderungen genügen, und trotzdem kommt es immer wieder zu Unfällen. Die Gerichte haben dann abzuklären, ob menschliches oder technisches Versagen vorliegt, weil sie es von Amtes wegen kausal verstehen müssen. Im technischen Bereich reden wir davon, dass stets ein "Restrisiko" bestehe. Früher wusste man darum, dass Maschinen sich nicht immer so verhalten wie sie sollten. Man fürchtete ohnehin alles Technische, das sich wie ein Golem der menschlichen Kontrolle entziehen kann. Darum sind Mühlen in Märchen unheimliche Orte. Man versuchte die Geister mit religiösen Zeremonien in Schach zu halten. Heute verlachen wir das als Aberglauben, werden aber doch immer wieder Opfer von derartigen "Zufällen" (Tschernobil).

Literatur: Standard, Ribi (1989)

Autor: Ribi, Alfred