Ziege und Zwei: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Ziege
'''Keyword:''' Zwei


'''Links:''' [[Hexe]], [[Kuh]], [[Milch]], [[Mutter]], [[Pan]], [[Sexualität]], [[Teufel]], [[Tier]]
'''Links:''' [[Eins]], [[Drei]], [[Logos-Prinzip]], [[Paar]], [[Polarität]], [[Yin]] Yang [[Zahl]], [[Zwillinge]]


'''Definition:''' Die Ziege ist mittelgroßes Säugetier mit rauem, weißem bis braunschwarzem Fell u. großen, nach hinten gekrümmten Hörnern beim männlichen bzw. kleinen, wenig gekrümmten Hörnern beim weiblichen Tier.
'''Definition:''' Die Zwei besitzt nur die Teiler 1 und 2. Aus arithmetischer Sicht ist sie damit zugleich die erste Primzahl und die kleinste gerade natürliche Zahl.


'''Information:''' Die Hausziege ist nach dem Hund und zusammen mit dem Schaf vermutlich das erste wirtschaftlich genutzte Haustier. Die als genügsam geltende Ziege hatte als erstes [[Milch]] spendende Haustier eine ähnlich positive Bedeutung als Urbild des nährenden Mütterlichen wie die [[Kuh]].
'''Information:''' Keine


Im germanischen Mythos weidete die Ziege Heidrun am Baum Laeradrund und spendete den Bewohnern von Walhall ihre Milch. Nach nordischer Überlieferung hingegen steht die Ziege Heidrun auf der Halle Odins, aus deren Euter der Met in die Becher der auf dem Schlachtfeld Gefallenen fließt. Im griechischen Mythos säugte die Nymphe Amaltheia in Ziegengestalt das neugeborene Zeuskind auf Kreta, deren Hörner Ambrosia und Nektar spendeten. Der dankbare Zeus versetzte die Ziege als Stern (lat. capella= kleine Ziege) an den Himmel; das ihr abgebrochene Horn machte er zum [[Füllhorn]] („cornu copiae"=Horn des Überflusses), was so zum Symbol der fruchtbaren Natur und Attribut segensspendender Gottheiten wurde.
'''Interpretation:''' Vor- und Frühgeschichte: Vergleichende kulturgeschichtliche Forschungen legen nahe, dass die Zwei ursprünglich die unbestimmte Vielheit als Gegensatz zum ganzen Einen symbolisierte. Im Mittelmeerraum wurde sie ferner mit dem weiblichen Geschlecht und der linken Seite in Verbindung gebracht.


Die wilde Ziege war Artemis heilig. Zur typischen Göttertracht der Pallas Athene gehörte die Aigis, ein Ziegenfell, das nach Herdot ein Kleidungsstück libyscher Frauen war. Weiße Ziegen können aber auch in Märchen und dem Volksglauben Hexen sein.
Alter Orient: In der taoistischen Überlieferung Chinas, die bis auf das 2. Jahrtausend v. Chr. zurückgeht, bestimmen die zwei Grundprinzipien Yin und Yang das gesamte Weltgeschehen. Ihre Erscheinungen sind Erde und Himmel; ihr Zusammenwirken und ihre Veränderungen bringen die Ordnung und die Wandlung alles Seienden hervor.


'''Interpretation:''' Der Symbolgehalt des weiblichen und männlichen Tieres ist sehr unterschiedlich. Ziegenböcke gelten als Verkörperung männlicher Triebstärke und sexueller Vitalität: Satyrn, Mischwesen aus Mensch und Ziegenbock sind im griech. Mythos Begleiter von Dionysos und gelten als Repräsentanten ausgelassen, lüsternen Treibens. Aber auch Pan, der griech. Vegetationsgott hatte Beine, Hörner und Bart eines Bockes. Der vedische Feuergott Agni reitet auf einem Ziegenbock, der Wagen des Donnergottes Thor wird von einem Ziegengespann gezogen. Als in christlicher Zeit Thor verteufelt wurde, erinnerte noch ein Bocksbein an seine Bedeutung, wie geleg. der Pferdefuß des Teufels an Wotan. In der christl. Vorstellungswelt war der Ziegenbock Tier des Teufels oder Manifestation des Bösen.
Antike: Da sich die Zwei weder als Dreiecks- noch als Viereckszahl figurieren lässt, galt sie im Pythagoreismus wegen ihrer Teilbarkeit durch 2 als weiblich. √√√Als kleinste gerade natürliche Zahl hob sie die ursprüngliche Einheit auf und markierte den Beginn der Teilbarkeit und damit der Unvollkommenheit. Auch wurde bemerkt, dass sich aus prinzipiellen Gründen keine pythagoreischen Tripel angeben lassen, die die Zwei enthalten. Wegen dieser Eigenschaften brachten die Pythagoreer sie zunächst mit dem Streit und der Verwegenheit in Verbindung. Später mussten sie sogar erkennen, dass ein gleichschenkliges rechtwinkliges Dreieck mit den Kathetenlängen 1 die irrationale Hypotenusenlänge √2 nach sich zog, was ihr vollständig auf natürliche Zahlen und deren Verhältnisse gegründetes Weltbild nachhaltig erschütterte. Da Platon die Existenz der irrationalen Zahlen ausdrücklich anerkannte, war die Idee der Zwei bei ihm und seinen philosophischen Anhängern nur mit dem Makel behaftet, die ursprüngliche Einheit aufzuheben. Als geometrische Darstellung ordnete man ihr in der Antike die Strecke oder die Gerade zu.


In Redewendungen werden Ziege und Bock oft gebraucht: z. B. „Die Ziege beim Schwanz halten", bedeutet bei einem Unternehmen keinen Erfolg zu haben. „Den Bock bei den Hörnern fassen", meint hingegen eine Sache tatkräftig anpacken. „Den Bock zum Gärtner machen" bedeutet, einen Ungeeigneten mit einer Aufgabe zu betrauen, der eher schadet als nutzt. „Einen Bock schießen" einen Fehler, eine Dummheit machen, oder auch „Stur, störrisch oder geil wie ein Bock". Häufig ist die Ziege im Märchen ein Muttersymbol. Mit „goldenen Hörnern und strotzendem Euter" verkörpert sie den gütigen, spendenden Mutteraspekt im norwegischen Märchen „Die Insel Udroest" (von Beit Bd. I, S. 98), oder ermöglicht wie im Märchen „Einäuglein, Zweiäuglein, Dreiäuglein" (KHM 130) nach dem Rat der weisen Frau der hungrigen Heldin ein Sattessen am „Tischleindeckdich".
Monotheistische Religionen: Im Alten Testament wurden Gott und seine Schöpfung mit der Zwei in Verbindung gebracht und das alphabetische hebräische Ziffernsystem drückte sie durch den zweiten Buchstaben Bet aus. Mit diesem Zuordnungsprinzip bestimmten rabbinische Gelehrte lange vor der Zeit der Kabbalisten und ihrer Gematria systematisch den Zahlenwert von Worten und brachten dann solche mit gleicher Quersumme inhaltlich in Verbindung.


Nach der Tötung der Ziege durch die neidische, missgünstige Stiefmutter wächst aus den vergrabenen Eingeweiden der Ziege der Heldin ein wunderbarer Baum mit Blättern aus Silber und Früchten aus Gold (als Selbstaspekte), der ihr die Aufmerksamkeit und Liebe eines Ritters (positiver Animusaspekt) zusichert und die Verbindung mit ihm ermöglicht. Im von Kindern geliebten und gefürchteten Märchen „Der Wolf und die 7 jungen Geißlein" (KHM 5) sind sorgende Geißenmutter und verschlingender Wolf die polaren Aspekte des Mutterarchetyps, während die jungen Geißlein das sich entwickelnde Ich- Bewusstsein darstellen, das gefährdet ist, wieder ins Unbewusste zurückzusinken. Hoffnungsvoll ist, dass ein Geißlein im Uhrenkasten überlebt. In der Rolle des magischen Helfers oder Tierbräutigams verkörpert der Bock die Lebenskraft des Unbewussten, die Trieb- und Instinktseite, Emotionalität und Vitalität des Helden, die weibliche Ziege hingegen die Anima (von Beit, Bd. I S. 312).
Im christlichen Verständnis wandelte sich einerseits die pythagoreisch-platonische Unvollkommenheit der Zwei in die Unreinheit, so dass sie zum Symbol der Paarung der Geschlechter wurde. Anderseits aber minderten die Kirchenväter diese abwertende Bedeutung, indem sie die Zwei auf die beiden Gesetzestafeln des Moses, auf die göttliche und menschliche Natur Christi sowie auf das Alte und das Neue Testament bezogen.


Während das weibliche Tier, die Ziege, vom Symbolgehalt für Fruchtbarkeit, Fortpflanzungskraft, das lebensspendende Prinzip, wie auch Überfluss des positiven Pols des Archetyp des Weiblich/ Mütterlichen steht, repräsentiert das männliche Tier, der Ziegenbock überschäumende, männliche, phallisch-zeugende Lebenskraft, sexuelle Vitalität und schöpferische Energie, wie auch Lüsternheit und Schlüpfrigkeit. In heidnischer Vorzeit wurde der Ziegenbock mit Erdfruchtbarkeit, Vegetation und der im Frühjahr erwachenden Triebkraft verbunden, in christlichen Vorstellungen des Mittelalters jedoch als Teufelstier.
Im Islam wurde die Zwei dem zweiten arabischen Buchstaben Ba zugeordnet, der Gott als Baki, d.h. als Bleibenden kennzeichnet. Seine mystischen Richtungen praktizierten seit ihrer Entstehung ein von der rabbinischen Zahlenspekulation (s. oben) angeregtes Verfahren, das als Hisab al Dschumal - Errechnen der Summe, der Gesamtheit - bezeichnet wird.
 
Hermetische Überlieferung: In der hermetischen Literatur wurden die vier irdischen Elemente der antiken Naturphilosophie häufig auf zwei Elemente mit je zwei gegensätzlichen Qualitäten reduziert, wobei man annahm, dass zwischen beiden eine geheimnisvolle Anziehung und Abstoßung vorliegt. Ferner unterschied man zwei Grundprinzipien - das des Schwefels als Brennbarkeit, symbolisiert durch die Seele, und das des Quecksilbers als Flüchtigkeit, symbolisiert durch den Geist. Beide Grundprinzipien konnten sich aber nur im Körper vereinigen.
 
Mathematik, Naturwissenschaften und Technik: Das für die Rechentechnik und die Informatik überaus wichtige Zweier- oder Dualsystem wurde von Gottfried Wilhelm Leibniz entwickelt, der 1701 die Herleitung aller Zahlen aus der Null und der Eins mit der Schöpfung der Dinge aus dem Nichts und Gott verglich.
 
Gegenwartssprache und Redewendungen: In der deutschen Gegenwartssprache erscheint die Zwei in folgenden Redewendungen: Das lässt sich nicht mit zwei, drei (also ganz wenigen) Worten erklären; dazu gehören immer noch zwei (dazu bedarf es einer weiteren Person, die dabei mitmacht); das ist so sicher, wie zwei mal zwei vier ist (das ist absolut sicher); wenn zwei dasselbe tun, so ist das nicht das gleiche (es kommt auch darauf an, wer etwas Bestimmtes tut); er arbeitet,  [...]  für zwei (er arbeitet, [...]  über das übliche Maß hinaus). In den Zusammenhang mit der Zwei gehört auch die umgangssprachliche Aussage „Er kann nicht bis drei zählen.", die eigentlich meint, dass die besagte Person auf einer Stufe stehengeblieben sei, die nur die ursprüngliche Einheit (=1) und die unbestimmte Vielheit (=2) unterscheidet. Auch erscheint die Zwei im dualen System der Abfallbewirtschaftung und der beruflichen Bildung.
 
Tiefenpsychologie: Als Symbol kann die Zwei in Träumen anzeigen, dass eine ursprüngliche Einheit gefährdet oder zerfallen ist. Damit würde sie auf eine nicht mehr einfache, ungewohnte oder gar unerträgliche Situation und deren Begleiterscheinungen hindeuten. Die so symbolisierte Situation könnte dann noch in der Vergangenheit liegen, der Gegenwart angehören oder vorausgeahnt sein.
 
Beispiel: Eine Träumerin sah Friedrich Nietzsche vor sich. Er stand im Mittelland und sein Weg gabelte sich in zwei Aufzweigungen. Die eine führte als gemächlicher Weg ins Tal zu den Menschen, die andere als steiler Pfad ins Hochgebirge zum reinen Licht. Durch dieses Traum erkannte sie, dass ihrem nur auf Theologie und geistliche Musik ausgerichteten Leben seelische Gefahren innewohnen und dass sie neben ihrer geistigen Ausrichtung auch des "normalen" menschlichen Lebens bedurfte.


'''Literatur:''' Standard
'''Literatur:''' Standard


'''Autor:''' Kuptz-Klimpel, Annette
'''Autor:''' B. Fritzsche, E. Heinke

Version vom 8. Oktober 2015, 16:28 Uhr

Keyword: Zwei

Links: Eins, Drei, Logos-Prinzip, Paar, Polarität, Yin Yang Zahl, Zwillinge

Definition: Die Zwei besitzt nur die Teiler 1 und 2. Aus arithmetischer Sicht ist sie damit zugleich die erste Primzahl und die kleinste gerade natürliche Zahl.

Information: Keine

Interpretation: Vor- und Frühgeschichte: Vergleichende kulturgeschichtliche Forschungen legen nahe, dass die Zwei ursprünglich die unbestimmte Vielheit als Gegensatz zum ganzen Einen symbolisierte. Im Mittelmeerraum wurde sie ferner mit dem weiblichen Geschlecht und der linken Seite in Verbindung gebracht.

Alter Orient: In der taoistischen Überlieferung Chinas, die bis auf das 2. Jahrtausend v. Chr. zurückgeht, bestimmen die zwei Grundprinzipien Yin und Yang das gesamte Weltgeschehen. Ihre Erscheinungen sind Erde und Himmel; ihr Zusammenwirken und ihre Veränderungen bringen die Ordnung und die Wandlung alles Seienden hervor.

Antike: Da sich die Zwei weder als Dreiecks- noch als Viereckszahl figurieren lässt, galt sie im Pythagoreismus wegen ihrer Teilbarkeit durch 2 als weiblich. √√√Als kleinste gerade natürliche Zahl hob sie die ursprüngliche Einheit auf und markierte den Beginn der Teilbarkeit und damit der Unvollkommenheit. Auch wurde bemerkt, dass sich aus prinzipiellen Gründen keine pythagoreischen Tripel angeben lassen, die die Zwei enthalten. Wegen dieser Eigenschaften brachten die Pythagoreer sie zunächst mit dem Streit und der Verwegenheit in Verbindung. Später mussten sie sogar erkennen, dass ein gleichschenkliges rechtwinkliges Dreieck mit den Kathetenlängen 1 die irrationale Hypotenusenlänge √2 nach sich zog, was ihr vollständig auf natürliche Zahlen und deren Verhältnisse gegründetes Weltbild nachhaltig erschütterte. Da Platon die Existenz der irrationalen Zahlen ausdrücklich anerkannte, war die Idee der Zwei bei ihm und seinen philosophischen Anhängern nur mit dem Makel behaftet, die ursprüngliche Einheit aufzuheben. Als geometrische Darstellung ordnete man ihr in der Antike die Strecke oder die Gerade zu.

Monotheistische Religionen: Im Alten Testament wurden Gott und seine Schöpfung mit der Zwei in Verbindung gebracht und das alphabetische hebräische Ziffernsystem drückte sie durch den zweiten Buchstaben Bet aus. Mit diesem Zuordnungsprinzip bestimmten rabbinische Gelehrte lange vor der Zeit der Kabbalisten und ihrer Gematria systematisch den Zahlenwert von Worten und brachten dann solche mit gleicher Quersumme inhaltlich in Verbindung.

Im christlichen Verständnis wandelte sich einerseits die pythagoreisch-platonische Unvollkommenheit der Zwei in die Unreinheit, so dass sie zum Symbol der Paarung der Geschlechter wurde. Anderseits aber minderten die Kirchenväter diese abwertende Bedeutung, indem sie die Zwei auf die beiden Gesetzestafeln des Moses, auf die göttliche und menschliche Natur Christi sowie auf das Alte und das Neue Testament bezogen.

Im Islam wurde die Zwei dem zweiten arabischen Buchstaben Ba zugeordnet, der Gott als Baki, d.h. als Bleibenden kennzeichnet. Seine mystischen Richtungen praktizierten seit ihrer Entstehung ein von der rabbinischen Zahlenspekulation (s. oben) angeregtes Verfahren, das als Hisab al Dschumal - Errechnen der Summe, der Gesamtheit - bezeichnet wird.

Hermetische Überlieferung: In der hermetischen Literatur wurden die vier irdischen Elemente der antiken Naturphilosophie häufig auf zwei Elemente mit je zwei gegensätzlichen Qualitäten reduziert, wobei man annahm, dass zwischen beiden eine geheimnisvolle Anziehung und Abstoßung vorliegt. Ferner unterschied man zwei Grundprinzipien - das des Schwefels als Brennbarkeit, symbolisiert durch die Seele, und das des Quecksilbers als Flüchtigkeit, symbolisiert durch den Geist. Beide Grundprinzipien konnten sich aber nur im Körper vereinigen.

Mathematik, Naturwissenschaften und Technik: Das für die Rechentechnik und die Informatik überaus wichtige Zweier- oder Dualsystem wurde von Gottfried Wilhelm Leibniz entwickelt, der 1701 die Herleitung aller Zahlen aus der Null und der Eins mit der Schöpfung der Dinge aus dem Nichts und Gott verglich.

Gegenwartssprache und Redewendungen: In der deutschen Gegenwartssprache erscheint die Zwei in folgenden Redewendungen: Das lässt sich nicht mit zwei, drei (also ganz wenigen) Worten erklären; dazu gehören immer noch zwei (dazu bedarf es einer weiteren Person, die dabei mitmacht); das ist so sicher, wie zwei mal zwei vier ist (das ist absolut sicher); wenn zwei dasselbe tun, so ist das nicht das gleiche (es kommt auch darauf an, wer etwas Bestimmtes tut); er arbeitet, [...] für zwei (er arbeitet, [...] über das übliche Maß hinaus). In den Zusammenhang mit der Zwei gehört auch die umgangssprachliche Aussage „Er kann nicht bis drei zählen.", die eigentlich meint, dass die besagte Person auf einer Stufe stehengeblieben sei, die nur die ursprüngliche Einheit (=1) und die unbestimmte Vielheit (=2) unterscheidet. Auch erscheint die Zwei im dualen System der Abfallbewirtschaftung und der beruflichen Bildung.

Tiefenpsychologie: Als Symbol kann die Zwei in Träumen anzeigen, dass eine ursprüngliche Einheit gefährdet oder zerfallen ist. Damit würde sie auf eine nicht mehr einfache, ungewohnte oder gar unerträgliche Situation und deren Begleiterscheinungen hindeuten. Die so symbolisierte Situation könnte dann noch in der Vergangenheit liegen, der Gegenwart angehören oder vorausgeahnt sein.

Beispiel: Eine Träumerin sah Friedrich Nietzsche vor sich. Er stand im Mittelland und sein Weg gabelte sich in zwei Aufzweigungen. Die eine führte als gemächlicher Weg ins Tal zu den Menschen, die andere als steiler Pfad ins Hochgebirge zum reinen Licht. Durch dieses Traum erkannte sie, dass ihrem nur auf Theologie und geistliche Musik ausgerichteten Leben seelische Gefahren innewohnen und dass sie neben ihrer geistigen Ausrichtung auch des "normalen" menschlichen Lebens bedurfte.

Literatur: Standard

Autor: B. Fritzsche, E. Heinke