Buddhismus und Burg: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Buddhismus
'''Keyword:''' Burg


'''Links:''' [[Bewusstsein]], [[Buddha]], [[Erleuchtung]], [[Lotos]], [[Mandala]], [[Rad]], [[Weisheit]]
'''Links:''' [[Bauwerk]], [[Geborgenheit]], [[Gottesbild]], [[Haus]], [[König]], [[Macht]], [[Mauer]], [[Panzer]], [[Schloss]], [[Stein]], [[Turm]]


'''Definition:''' Der Buddhismus ist eine im 5. od. 6. Jh. v. Chr. von Siddhartha Gautama, dem späteren Buddha in Nordindien (heutiges Südnepal) begründete religiös-philosophische Lehre, die heute zu den großen Weltreligionen mit etwa 360 Millionen Menschen gehört.
'''Definition:''' Das Wort Burg (mhd. burc) hat die ursprüngliche Bedeutung von (befestigter) Höhe.


'''Information:''' Der Buddhismus geht von den "vier edlen Wahrheiten" aus: 1) alles Leben ist leidvoll; 2) Ursache des Leidens ist der »Durst«, die Begierde, der Lebenswille; die Menschen bewegen sich in einem Netz von Konventionen und Illusionen, durch das sie die Welt und sich wahrnehmen; 3) die Leiden können überwunden werden durch die Abtötung von Begierden und Leidenschaften (v. a. Gier, Hass und Verblendung); 4) der Weg dazu besteht im edlen achtfachen Pfad: rechte Anschauung und Gesinnung, rechtes Reden, Handeln und Leben, rechtes Streben, Denken und Sichversenken. Ziel der Heilung ist die Aufhebung der ichbezogenen Existenz, das endgültige Erlöschen der Lebensillusionen, das Nirwana.
'''Information:''' Die Burg ist der verteidigungsfähige Wohnsitz des Adels in der Zeit zwischen 900 und dem Ende des Mittelalters. Burgen liegen oftmals auf einer Höhe, sind von einem Waldgebiet umgeben und durch ihre Architektur Statussymbole und Zeichen der Macht. Die Burganlage wird von einer Ringmauer umschlossen, innerhalb der Mauer befindet sich der Burghof, das Zentrum der Anlage ist ein Turm, auch Bergfried genannt.


Der Buddhismus stellt wohl die symbolträchtigste aller großen Religionen der Welt dar. Symbolismen finden sich in allen Lebensbereichen, in Kunst (Malerei, Bildhauerei), im gesprochenem Wort (z. B. beim Mantra), in der Architektur (z. B. der Stupa) und in der Leiblichkeit (z. B. beim Mudra). Schon seit der Zeit des historischen Siddharta Gautama Buddha werden Symbole zur Veranschaulichung buddhistischer Konzepte, zur Differenzierung wichtiger historischer oder mythologischer Gestalten oder zur meditativen Praxis genutzt.
'''Interpretation:''' Die Burg ist traditionell ein Symbol des Schutzes, der Sicherheit und der Geborgenheit, auch des Rückzugs und der Entfernung von der alltäglichen Welt. In der Bibel ist sie Sinnbild des Gottvertrauens, bereits im alten Testament wird sie als Festung im symbolischen Sinn erwähnt. »Der Herr ist meine Hilfe und meine Burg, mein Schutz und mein Erretter« (Psalm 144, 2). Auch das Reformationslied Martin Luthers beginnt mit »Ein feste Burg ist unser Gott«. Es finden sich allerdings auch Darstellungen, in denen die Hölle eine unterirdische Satansburg mit Verliesen enthält. Dem christlichen Vorstellungsbild in Wirklichkeit entsprechend, gibt es im Himalaja Klosterburgen. Zur Zeit der Türkeneinfälle wurden in Europa Kirchenburgen zum Schutz der Bevölkerung angelegt, wodurch die Gottesburg realisiert wurde.


'''Interpretation:''' Der Buddhismus gliedert sich in zahlreiche unterschiedliche Schulen und Gruppierungen auf, die alle wiederum eigene Schwerpunkte in ihrer Symbolik erkennen lassen. Einige zentrale Symbole sind allerdings in nahezu jeder buddhistischen Untergliederung zu finden.
Die Mystikerin Theresa von Avila spricht metaphorisch von der Seelenburg, einem eigenen Raum im Inneren des Menschen, in dem Gott begegnet werden kann.
 
So steht das [[Rad]] meist für das Dharma (sanskrit), die Lehre Buddhas. Die Mittelachse symbolisiert den von Buddha vorgeschlagenen mittleren [[Weg]], der sich aller Extreme enthält.
 
Die vier zentralen Richtungen stehen für die vier edlen Wahrheiten, die acht Speichen stellen den achtfachen Pfad zum Eintritt in das Nirvana dar. Neben der Bedeutung als Darmachakra (Rad der Lehre) erscheint das Rad in der buddhistischen Symbolik in zwei weiteren Bedeutungen. Zum einen stellt es (neben Standarte, rechtsdrehendemS chneckenhaus, Schirm, Lotos, Endlosknoten und goldenem Fisch) auch eines der buddhistischen Glückssymbole dar.
 
Zum anderen ist das häufig als Mandalavorlage genutzte Rad des Lebens als quasididaktische Anschauung der sechs Daseinsbereiche, in die jeweils Wiedergeburten erfolgen können, zu nennen. Das Rad ist hierbei unterteilt in den Bereich der Höllenwesen, der Hungergeister, der Tiere, der Menschen, der Gegengötter und der Götter. Im Zentrum des Rades werden oft durch Schwein, Vogel und Schlange Unwissenheit, Begierde und Hass als zentrale Hindernisse auf dem Weg zu Erleuchtung symbolisiert. Ein ebenfalls große Teile der buddhistischen Schulen durchdringendes (Glücks-)Symbol ist das des [[Lotos]] (sanskrit: Padma). Mit seinen Wurzeln im Erdreich, seiner Blüte "im Himmel" und seinem Stengel im Wasser dazwischen bietet er sich für vielfältige buddhistische Deutungen an.
 
So symbolisiert er das Universum mit dem Stengel als "Weltachse" ([[Achse]]) zwischen Irdischem und Himmlischen. Der Weg zum Erleuchtung vom schlammigen Morast der Begierden über verschlungene Pfade hinauf zur Blüte als Sinnbild für Reinheit und Licht. Im "Lotossitz" sowie im zentralen Mantra des Buddhismus (Om mani padme hum) steht das Bild des Lotos ebenfalls im Vordergrund.
 
Auch die Figur Buddhas (oder seiner Erscheinungsformen) selbst ist nach Ende der frühbuddhistischen Zeit (bis dahin wurde Buddhas Präsenz durch einen lehren Thron oder zwei Fußabdrücke dargestellt) zentrales Symbol geworden. Körperhaltung und Gesichtsausdruck versinnbildlichen "Boddicitta", den Erleuchtungsgeist. Dabei verweisen Gestalt, Sitzhaltung, Beigaben und v. a. die Handhaltungen (sanskrit: mudras) auf die Bedeutung gerade dieser Erscheinungsform.
 
Mudras sind symbolischer körperlicher Ausdruck und verweisen als solcher auf innere Haltungen und Absichten. Die wichtigsten Handgesten sind die der Meditation, des Predigens, der Diskussion, der Barmherzigkeit, der Furchtabwehr und schließlich der Erleuchtung. Letztere wird im Buddhismus nicht selten auch durch eine erlöschende Flamme (das Erlöschen der Begierden, der Eintritt in die Leere, ins Nirvana) dargestellt.
 
In der Farbsymbolik steht für Buddha vorwiegend [[Gelb]] oder [[Orange]] im Vordergrund. Die blaue ([[Blau]]) Farbe mancher, v. a. tibetischer Buddhafiguren symbolisiert die vollkommene Erleuchtung.
 
V. a. im sogenannten tibetischen Buddhismus finden sich abstrakte geometrische Figuren als Symbolisierungen spezifischer buddhistischer Konzepte. Das bekannteste davon ist wohl der Endlosknoten (sankrit: Srivatsa) ([[Knoten]]). Die niemals endende Verflechtung der Linien stellt die andauernde Abhängigkeit allen Seienden von Kausalitäten dar. Ohne Erleuchtung verbleiben wir im unendlichen Kreislauf von samsara (Tod und Wiedergeburt). Auf der anderen Seite weist uns die Endlosigkeit auch auf die unendliche Gültigkeit der buddhistischen Lehre hin.
 
In der Traumsymbolik kann eine Buddhagestalt auf das [[Selbst]] hinweisen, das auf dem Wege einer introvertieren Introspektion umkreist und erahnt werden kann. Es kann aber auch eine zu introvertierte, lebensabgewandte Einstellung hinweisen.


'''Literatur:''' Standard
'''Literatur:''' Standard


'''Autor:''' Vogel, Ralf
'''Autor:''' N. N.

Version vom 29. November 2011, 10:40 Uhr

Keyword: Burg

Links: Bauwerk, Geborgenheit, Gottesbild, Haus, König, Macht, Mauer, Panzer, Schloss, Stein, Turm

Definition: Das Wort Burg (mhd. burc) hat die ursprüngliche Bedeutung von (befestigter) Höhe.

Information: Die Burg ist der verteidigungsfähige Wohnsitz des Adels in der Zeit zwischen 900 und dem Ende des Mittelalters. Burgen liegen oftmals auf einer Höhe, sind von einem Waldgebiet umgeben und durch ihre Architektur Statussymbole und Zeichen der Macht. Die Burganlage wird von einer Ringmauer umschlossen, innerhalb der Mauer befindet sich der Burghof, das Zentrum der Anlage ist ein Turm, auch Bergfried genannt.

Interpretation: Die Burg ist traditionell ein Symbol des Schutzes, der Sicherheit und der Geborgenheit, auch des Rückzugs und der Entfernung von der alltäglichen Welt. In der Bibel ist sie Sinnbild des Gottvertrauens, bereits im alten Testament wird sie als Festung im symbolischen Sinn erwähnt. »Der Herr ist meine Hilfe und meine Burg, mein Schutz und mein Erretter« (Psalm 144, 2). Auch das Reformationslied Martin Luthers beginnt mit »Ein feste Burg ist unser Gott«. Es finden sich allerdings auch Darstellungen, in denen die Hölle eine unterirdische Satansburg mit Verliesen enthält. Dem christlichen Vorstellungsbild in Wirklichkeit entsprechend, gibt es im Himalaja Klosterburgen. Zur Zeit der Türkeneinfälle wurden in Europa Kirchenburgen zum Schutz der Bevölkerung angelegt, wodurch die Gottesburg realisiert wurde.

Die Mystikerin Theresa von Avila spricht metaphorisch von der Seelenburg, einem eigenen Raum im Inneren des Menschen, in dem Gott begegnet werden kann.

Literatur: Standard

Autor: N. N.