Eisen: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Definition:''' Eisen (mhd. isen, ahd. isan) ist ein leicht rostendes Schwermetall. | '''Definition:''' Eisen (mhd. isen, ahd. isan) ist ein leicht rostendes Schwermetall. | ||
− | '''Information:''' Die Eisenzeit ist nach Steinzeit und Bronzezeit die dritte Stufe der Ur- und Frühzeit. Die Möglichkeit, aus Eisen Waffen herzustellen, führte zu neuen Dimensionen von Kampf, Gewalt und Krieg. Eisen ist der Hauptbestandteil von Stahl, Stahl wiederum auch heute noch bedeutender Werkstoff für die Industriestaaten. | + | '''Information:''' Die Eisenzeit ist nach Steinzeit und Bronzezeit die dritte Stufe der Ur- und Frühzeit. Eisen ist also ein Metall, dessen Bearbeitung eine relativ junge Errungenschaft der Menschheit ist. Die Möglichkeit, aus Eisen Waffen herzustellen, führte zu neuen Dimensionen von Kampf, Gewalt und Krieg. Eisen ist der Hauptbestandteil von Stahl, Stahl wiederum auch heute noch bedeutender Werkstoff für die Industriestaaten. |
− | '''Interpretation:''' Das Eisen wurde dem Kriegsgott Mars (griech. Ares) zugeordnet und in der Alchemie war es die Entsprechung zum Planeten Mars. Heilig war es auch dem Vulcanus (griech. Hephaistos) als Gott der Schmiede, des Feuers, auch der Waffenschmiede und der Handwerker im Allgemeinen. Eisen ist Sinnbild für Härte, Stärke, Unbeugsamkeit, Dauerhaftigkeit und Festigkeit. In der Antike wurden dem Eisen vor allem wegen seiner Magnetisierbarkeit übernatürliche Kräfte zugeschrieben. Es galt als Schutz gegen Dämonen und das (eiserne) Hufeisen wurde durch diese Unheil abwendende Wirkung zum Glücksbringer. | + | '''Interpretation:''' Das Eisen wurde dem Kriegsgott Mars (griech. Ares) zugeordnet und in der Alchemie war es die Entsprechung zum Planeten Mars. Heilig war es auch dem Vulcanus (griech. Hephaistos) als Gott der Schmiede, des Feuers, auch der Waffenschmiede und der Handwerker im Allgemeinen. Eisen ist Sinnbild für Härte, Stärke, Unbeugsamkeit, Dauerhaftigkeit und Festigkeit. Eisen kann allerdings rosten, also porös werden, wenn es mit Wasser in Kontakt kommt. Wenn etwas eingerostet oder verrostet ist, dann ist es veraltet, nicht mehr gebraucht. In der Antike wurden dem Eisen vor allem wegen seiner Magnetisierbarkeit übernatürliche Kräfte zugeschrieben. Es galt als Schutz gegen Dämonen und das (eiserne) Hufeisen wurde durch diese Unheil abwendende Wirkung zum Glücksbringer. |
Sprichwörtlich muss man das Eisen schmieden, solange es heiß ist, also eine Sache erledigen, solange es günstig ist. Verfolgt man mehrere Pläne und hat in jedem Fall einen Ausweg, so hat man noch ein/zwei/mehrere Eisen im Feuer. Was ausgedient hat bzw. altmodisch geworden ist, gehört zum alten Eisen. Ein heißes Eisen ist eine heikle Angelegenheit, ein unbeliebtes Thema; die Redewendung leitet sich von einem mittelalterlichen Gottesurteil ab, bei dem der Angeklagte seine Unschuld dadurch beweisen sollte, dass er ein Stück heißes Eisen in die Hand nahm, ohne dabei Verbrennungen zu erleiden. Ein heißes Eisen anfassen bedeutet demnach, eine heikle Sache oder ein schwieriges, ungelöstes Problem aufgreifen und sich dabei möglicherweise auch verbrennen. | Sprichwörtlich muss man das Eisen schmieden, solange es heiß ist, also eine Sache erledigen, solange es günstig ist. Verfolgt man mehrere Pläne und hat in jedem Fall einen Ausweg, so hat man noch ein/zwei/mehrere Eisen im Feuer. Was ausgedient hat bzw. altmodisch geworden ist, gehört zum alten Eisen. Ein heißes Eisen ist eine heikle Angelegenheit, ein unbeliebtes Thema; die Redewendung leitet sich von einem mittelalterlichen Gottesurteil ab, bei dem der Angeklagte seine Unschuld dadurch beweisen sollte, dass er ein Stück heißes Eisen in die Hand nahm, ohne dabei Verbrennungen zu erleiden. Ein heißes Eisen anfassen bedeutet demnach, eine heikle Sache oder ein schwieriges, ungelöstes Problem aufgreifen und sich dabei möglicherweise auch verbrennen. | ||
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'''Literatur:''' Standard | '''Literatur:''' Standard | ||
'''Autor:''' Müller, Anette | '''Autor:''' Müller, Anette |
Version vom 4. Januar 2012, 19:05 Uhr
Keyword: Eisen
Links: Amboss, Blei, Alchemie, Hufeisen, Messer, Metall, Schmied, Schwert
Definition: Eisen (mhd. isen, ahd. isan) ist ein leicht rostendes Schwermetall.
Information: Die Eisenzeit ist nach Steinzeit und Bronzezeit die dritte Stufe der Ur- und Frühzeit. Eisen ist also ein Metall, dessen Bearbeitung eine relativ junge Errungenschaft der Menschheit ist. Die Möglichkeit, aus Eisen Waffen herzustellen, führte zu neuen Dimensionen von Kampf, Gewalt und Krieg. Eisen ist der Hauptbestandteil von Stahl, Stahl wiederum auch heute noch bedeutender Werkstoff für die Industriestaaten.
Interpretation: Das Eisen wurde dem Kriegsgott Mars (griech. Ares) zugeordnet und in der Alchemie war es die Entsprechung zum Planeten Mars. Heilig war es auch dem Vulcanus (griech. Hephaistos) als Gott der Schmiede, des Feuers, auch der Waffenschmiede und der Handwerker im Allgemeinen. Eisen ist Sinnbild für Härte, Stärke, Unbeugsamkeit, Dauerhaftigkeit und Festigkeit. Eisen kann allerdings rosten, also porös werden, wenn es mit Wasser in Kontakt kommt. Wenn etwas eingerostet oder verrostet ist, dann ist es veraltet, nicht mehr gebraucht. In der Antike wurden dem Eisen vor allem wegen seiner Magnetisierbarkeit übernatürliche Kräfte zugeschrieben. Es galt als Schutz gegen Dämonen und das (eiserne) Hufeisen wurde durch diese Unheil abwendende Wirkung zum Glücksbringer.
Sprichwörtlich muss man das Eisen schmieden, solange es heiß ist, also eine Sache erledigen, solange es günstig ist. Verfolgt man mehrere Pläne und hat in jedem Fall einen Ausweg, so hat man noch ein/zwei/mehrere Eisen im Feuer. Was ausgedient hat bzw. altmodisch geworden ist, gehört zum alten Eisen. Ein heißes Eisen ist eine heikle Angelegenheit, ein unbeliebtes Thema; die Redewendung leitet sich von einem mittelalterlichen Gottesurteil ab, bei dem der Angeklagte seine Unschuld dadurch beweisen sollte, dass er ein Stück heißes Eisen in die Hand nahm, ohne dabei Verbrennungen zu erleiden. Ein heißes Eisen anfassen bedeutet demnach, eine heikle Sache oder ein schwieriges, ungelöstes Problem aufgreifen und sich dabei möglicherweise auch verbrennen.
Literatur: Standard
Autor: Müller, Anette