Planeten und Wolf: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Planeten
'''Keyword:''' Wolf


'''Links:''' [[Astrologie]], [[Energie]], [[Gott]], Gottesbild [[Licht]], [[Projektion]], [[Stern]]
'''Links:''' [[Aggression]], [[Märchen]], [[Tier]]


'''Definition:''' Die Planeten, auch „Wandler“ (gr. planao = herumschweifen) genannt, sind astronomisch gesehen Himmelskörper ohne eigenes Licht, die Sternenlicht (in unserem System die Sonne) reflektieren.
'''Definition:''' Der Wolf (Canis lupus) ist eine Raubtierart aus der Familie der Hunde (Canidae).


'''Information:''' Im Unterschied zu den Konstellationen der Fixsternbilder bewegen sie sich in eigenen Rhythmen und Bahnen. Im astrologischen, symbolischen Sinngefüge sind sie Träger eines jeweils spezifischen, archetypischen Kräftemusters. Das babylonische Altertum kannte fünf Planeten: Ninurti (Saturn, der „Alte König“, die Nachtsonne), Marduk (Jupiter, der allweise und totenerweckende Weltschöpfer), Nergal (Mars, der Unruhestifter und Schadenbringer), Ishtar (Venus, die Liebes- und Muttergöttin, heilende Jungfrau und Schützerin des Lebendigen, aber auch mit starken negativ verführenden Zügen), Nabu (Merkur, der weise und Wissen vermittelnde Schreiber der Schicksalszeichen). In der westlichen Weiterführung der Tradition werden auch Sonne und Mond zu den Planeten gezählt und so ihre Zahl auf [[7]] erhöht. Sie sind als ständig zu berücksichtigende Präsenzen allgegenwärtig, so z. B. in den [[Wochentagen]].
'''Information:''' Der Wolf war früher insbesondere in Europa überall verbreitet, taucht aber in der Literatur und Mythologie weltweit auf, grau-schwarz, als Polarwolf weiß. Schon die unterschiedliche Namensgebung der Völker verweist auf eine Polarität. Beispielsweise besteht im Griechischen eine Verwandtschaft zu dem Wort Licht, das schwedische Wort stellt einen Zusammenhang mit Übeltäter her.


'''Interpretation:''' Die Planeten tragen die Namen griechisch-römischer Gottheiten und bündeln symbolisch deren zugeschriebene Eigenschaften, die wiederum die archetypischen, Welt anordnenden und bewegenden „überhimmlischen“ Ideen und Kräfte spiegeln. Gemäß gnostischer Überlieferung sind die Planeten Sitz der sieben ersterschaffenen Urkräfte bzw. Engelwesen, welche als göttliche „Prägestempel“ für die Schöpfung dienen. Sie sind die „Verkünder“ und „Dolmetscher“ der göttlichen Ideen und zugleich die Transformatoren ins Irdische.
'''Interpretation:''' Der Wolf als Symboltier taucht in den Projektionen der Menschen äußerst ambivalent auf. Wie kein anderes Tier wurde er zum Symbol des Schreckens, des Bösen, zum Hexen- und Gespenstertier, Todesdämon und Endzeittier (Edda) zum Höllenhund und Tier der Unterwelt, im Christentum wurde er zum Bild der zu bekämpfenden Wollust und nicht zuletzt dem Teufel gleichgesetzt.


Die [[Astrologie]] ordnet die Planeten als „Herrscher“ jeweils einem Tierkreiszeichen zu. Seit der Entdeckung der „Transsaturnier“ Uranus (1781), Neptun (1846) und Pluto (1930) sind es 10 Planeten. In jedem Planeten ist gewissermaßen das archetypische Kräftemuster eines Tierkreiszeichens verdichtet. Es konzentriert und symbolisiert in diesem Sinne Sonne das Kräftefeld des Löwen, Mond das des Krebs, Merkur Zwillinge und Jungfrau, Venus Stier und Waage, Mars das Feld des Widder, Jupiter das des Schützen, Saturn bündelt die Steinbock-Kräfte, Uranus die des Wassermann, Neptun vertritt die Fische und Pluto den Skorpion.
Im Hinduismus ist er ein Begleiter schrecklicher Gottheiten, zugleich taucht er in der antiken Mythologie als Göttertier auf (Osiris, Apoll, Ares, Mars, Artemis, Athene), in China und der Mongolei kannte man auch einen himmlischen Wolf, der als Wächter des Himmelspalastes galt.


Nach C. G. Jung sind die Planetengötter Symbole der Mächte des Unbewussten (Briefe II, S. 400). Sie personifizieren archetypische Wesenheiten, gr. daimones, (= „Zeiger und Zuteiler des Schicksals“), kraftgeladene, autonome Zentren, die zuweilen obsedierenden Charakter annehmen können, und die wie selbständige Lebewesen oder als eine Art Teilpersönlichkeiten einen eigenständigen Charakter annehmen können, sogar in Gegensatz zum Bewusstsein treten können (a. a. O.).
Sagen und Legenden stellen im Zusammenhang mit ausgesetzten Kindern seine positive, mütterliche Seite dar. In unserem Raum am bekanntesten ist die Sage von Romulus und Remus, die von der Wölfin ernährt wurden, ebenso soll Kaspar Hauser von einer Wölfin gesäugt worden sein. Auch indische Sagen sprechen von Kindern, die bei Wölfen aufgezogen wurden. Andere Wolfssagen betonen neben der Gier des Tieres seine „begrenzte“ Schlauheit, im Gegensatz zum Fuchs. Vor allem in den europäischen Märchen taucht der Wolf als böses, heimtückisches, gieriges, fressendes Tier auf ([[Rotkäppchen]], Grimm Nr. 26, Der Wolf und die 7 Geißlein, Grimm Nr. 5, u. a.). Er trägt Züge des „Werwolfs“ und „Wolfsmenschen“, hinter denen sich Verbrecher und Ausgestoßene, die im Mittelalter in die Wälder verbannt wurden, verbargen.


In astrologischer Symbolik steht grob schematisch [[Sonne]] für integralen Lebensantrieb und Selbstausdruck, [[Mond]] für instinktive, gemüthafte Verankerung, [[Merkur]] für Interesse, Kommunikation, Intellekt, [[Venus]] für Beziehung, Ausgleich, Genuss, [[Mars]] für Impuls, Initiative, Entschlossenheit, [[Jupiter]] für Erweiterung, Vision, Bedeutung, [[Saturn]] für Konzentration, Struktur, Begrenzung, Verantwortung, [[Uranus]] für Emanzipation, Veränderung in Sprüngen, [[Neptun]] für Intuition, Entgrenzung, Mitgefühl, [[Pluto]] für Wandlung von Zwängen.
Indianer wiederum bezeichneten den Wolf als ihren Bruder, bei den Turkvölkern der Steppe wurde er als Stammestotem aufgefasst.


'''Literatur:''' Standard, Romankiewicz (
Im sogenannten "Dritten Reich" schließlich wurde er zum Symboltier des Kampfes, der Kraft und Aggression. Hitlers Befehlsstand in Ostpreußen hieß Wolfschanze, seine U-Bootgeschwader Wolfsrudel, die jungen Kämpfer Wölfe.


'''Autor:''' Romankiewicz, Brigitte
Als überwältigende, kaum zu bändigende und zu besiegende Kräfte werden auch heute noch die Kräfte des Wolfes gefürchtet. Als in jüngster Zeit aus dem Nationalpark Bayrischer Wald 3 Jungwölfe entlaufen sind wurden 2 von ihnen abgeschossen. Wobei in Rumänien, in einem Gebiet, wo es derzeit 3000 Wölfe und 5 Millionen Menschen gibt, in den letzten 50 Jahren lediglich 7 Attacken nachzuweisen waren, die alle im Zusammenhang mit dem Angriff auf Schafherden standen und die Hirten dazwischen gegangen waren.
Dabei sind in Rumänien in einem Gebiet, wo es derzeit 3000 Wölfe und 5 Millionen Menschen gibt in den letzten 50 Jahren lediglich 7 Attacken nachzuweisen, die alle im Zusammenhang mit Angriffen auf Schafherden standen, bei denen Hirten eingegriffen hatten. Diese Überfälle auf Schafherden waren aber in früheren Zeiten für die Menschen deshalb lebensbedrohlich, weil mit ihnen die Nahrungsquellen geraubt wurden.
 
Die neuere Literatur sieht Wölfe jedoch nicht einseitig böse. Hesse beschreibt in seinem Steppenwolf eine wilde, innere Wolfsseite, die im Kampf mit der Menschseite steht und dieser zuleide lebt, aber auch umgekehrt. In dem Film „Der mit dem Wolf tanzt“ wird bewegend dargestellt, wie sich Mensch und Wolf einander freundschaftlich nähern können. In dem Jugendbuch „Julie von den Wölfen“ von Jean Craighead George wird ein Wolf beschrieben, der sich die Ungnade des Rudels und des Führers zugezogen hat. Dieser Wolf ist der einzige, der dem Mädchen, das mit den Wölfen lebt, die Nahrung stiehlt, während alle anderen Wölfe, das ganze Rudel, sie aufnimmt und schützt.
 
Diese Geschichte zeichnet nach, was man vom Verhalten der Wölfe weiß. Sie leben relativ friedlich in Rudeln, solange sie genügend Nahrung haben und eingebettet sind in ihre natürlichen Grenzen. Aber ein vom Rudel ausgestoßener Wolf wird gefährlich, ebenso ein hungriger oder ein angegriffener.
 
Dem entspricht die Erfahrung, dass in der Kindertherapie häufig ungeliebte, aggressive Kinder, die in den Familien ihren Platz nicht eindeutig gesichert fühlen, sich oft als Wolf malen, wenn sie die Familie in Tieren darstellen sollen.
 
Dies wiederum verweist darauf, dass all die menschlichen Phantasien, die den Wolf mit positiv-göttlichen und destruktiv-zerstörerischen Phantasien besetzen in engem Zusammenhang mit Urinstinkten des Menschen stehen. Wenn positiv gelebt, verbildlichen sie mütterliche, schützende Qualitäten, die „Licht bringende“ Lebensmöglichkeiten und Leben überhaupt ermöglichen und im Zusammenhang mit Nahrungsaufnahme stehen (der Wolf wird immer eher „fressend“ beschrieben, auch in seinem Kampfverhalten). Doch werden auch die „Urkräfte“ menschlicher Sexualität und des Aggredi mit ihm in Zusammenhang gebracht. Dies sind Instinkte, die mit zunehmender menschlicher Kultur und Zivilisation immer angstbesetzter und dementsprechend bekämpft wurden. Der natürliche Zugang zu diesen Kräften ging dadurch vielen Menschen verloren. Auch ist der Wolf ein Nachttier, das sich bei Tageslicht in die Tiefe der Wälder zurückzieht. Seine das Leben bedrohenden Übergriffe in den Bereich der Menschen wurden nachts registriert. Von daher eignet er sich in ganz besonderem Maße für Projektionen im Zusammenhang mit Urängsten vor ungebändigten Trieb-Urkräften. In dem Buch: „Die Wolfsfrau“ von Clarissa P. Estés wird über Märchen aufgezeigt, wie die "Kraft der weiblichen Ur-Instinkte" zurückgewonnen werden kann.
 
Auch schon kleinere Kinder greifen „Wolfsängste“ über Märchen auf, weil sie ihnen ein Bild vermitteln für ihre Ängste vor den aufkeimenden Triebinstinkten. Sehr bekannt wurde die Falldarstellung von S. Freud, „der Wolfsmann“: „Aus der Geschichte einer infantilen Neurose“, in der der Patient als Knabe einen Beischlaf der Eltern beobachtet hatte und danach Wolfsängste entwickelte.
 
Schließlich bietet sich die Angst vor dem Tod im Symbol des Wolfs als „Verschlingender“ an. So träumte eine krebskranke Frau, von 3 Wölfen, denen sie in 3 verschiedenen Stockwerken eines Hauses begegnete. An den beiden oberen kam sie vorüber – bei dem Wolf im Keller hörte der Traum auf – unklar, ob er sie verschone. Sie konnte 2 operative Eingriffe überstehen, dann ließen nach einiger Zeit die Kräfte nach und sie starb.
 
'''Literatur:''' Standard; Laitenberger, Leben mit der Wolfsnatur. opus magnum.
 
'''Autor:''' Laitenberger, Diethild

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 16:52 Uhr

Keyword: Wolf

Links: Aggression, Märchen, Tier

Definition: Der Wolf (Canis lupus) ist eine Raubtierart aus der Familie der Hunde (Canidae).

Information: Der Wolf war früher insbesondere in Europa überall verbreitet, taucht aber in der Literatur und Mythologie weltweit auf, grau-schwarz, als Polarwolf weiß. Schon die unterschiedliche Namensgebung der Völker verweist auf eine Polarität. Beispielsweise besteht im Griechischen eine Verwandtschaft zu dem Wort Licht, das schwedische Wort stellt einen Zusammenhang mit Übeltäter her.

Interpretation: Der Wolf als Symboltier taucht in den Projektionen der Menschen äußerst ambivalent auf. Wie kein anderes Tier wurde er zum Symbol des Schreckens, des Bösen, zum Hexen- und Gespenstertier, Todesdämon und Endzeittier (Edda) zum Höllenhund und Tier der Unterwelt, im Christentum wurde er zum Bild der zu bekämpfenden Wollust und nicht zuletzt dem Teufel gleichgesetzt.

Im Hinduismus ist er ein Begleiter schrecklicher Gottheiten, zugleich taucht er in der antiken Mythologie als Göttertier auf (Osiris, Apoll, Ares, Mars, Artemis, Athene), in China und der Mongolei kannte man auch einen himmlischen Wolf, der als Wächter des Himmelspalastes galt.

Sagen und Legenden stellen im Zusammenhang mit ausgesetzten Kindern seine positive, mütterliche Seite dar. In unserem Raum am bekanntesten ist die Sage von Romulus und Remus, die von der Wölfin ernährt wurden, ebenso soll Kaspar Hauser von einer Wölfin gesäugt worden sein. Auch indische Sagen sprechen von Kindern, die bei Wölfen aufgezogen wurden. Andere Wolfssagen betonen neben der Gier des Tieres seine „begrenzte“ Schlauheit, im Gegensatz zum Fuchs. Vor allem in den europäischen Märchen taucht der Wolf als böses, heimtückisches, gieriges, fressendes Tier auf (Rotkäppchen, Grimm Nr. 26, Der Wolf und die 7 Geißlein, Grimm Nr. 5, u. a.). Er trägt Züge des „Werwolfs“ und „Wolfsmenschen“, hinter denen sich Verbrecher und Ausgestoßene, die im Mittelalter in die Wälder verbannt wurden, verbargen.

Indianer wiederum bezeichneten den Wolf als ihren Bruder, bei den Turkvölkern der Steppe wurde er als Stammestotem aufgefasst.

Im sogenannten "Dritten Reich" schließlich wurde er zum Symboltier des Kampfes, der Kraft und Aggression. Hitlers Befehlsstand in Ostpreußen hieß Wolfschanze, seine U-Bootgeschwader Wolfsrudel, die jungen Kämpfer Wölfe.

Als überwältigende, kaum zu bändigende und zu besiegende Kräfte werden auch heute noch die Kräfte des Wolfes gefürchtet. Als in jüngster Zeit aus dem Nationalpark Bayrischer Wald 3 Jungwölfe entlaufen sind wurden 2 von ihnen abgeschossen. Wobei in Rumänien, in einem Gebiet, wo es derzeit 3000 Wölfe und 5 Millionen Menschen gibt, in den letzten 50 Jahren lediglich 7 Attacken nachzuweisen waren, die alle im Zusammenhang mit dem Angriff auf Schafherden standen und die Hirten dazwischen gegangen waren. Dabei sind in Rumänien in einem Gebiet, wo es derzeit 3000 Wölfe und 5 Millionen Menschen gibt in den letzten 50 Jahren lediglich 7 Attacken nachzuweisen, die alle im Zusammenhang mit Angriffen auf Schafherden standen, bei denen Hirten eingegriffen hatten. Diese Überfälle auf Schafherden waren aber in früheren Zeiten für die Menschen deshalb lebensbedrohlich, weil mit ihnen die Nahrungsquellen geraubt wurden.

Die neuere Literatur sieht Wölfe jedoch nicht einseitig böse. Hesse beschreibt in seinem Steppenwolf eine wilde, innere Wolfsseite, die im Kampf mit der Menschseite steht und dieser zuleide lebt, aber auch umgekehrt. In dem Film „Der mit dem Wolf tanzt“ wird bewegend dargestellt, wie sich Mensch und Wolf einander freundschaftlich nähern können. In dem Jugendbuch „Julie von den Wölfen“ von Jean Craighead George wird ein Wolf beschrieben, der sich die Ungnade des Rudels und des Führers zugezogen hat. Dieser Wolf ist der einzige, der dem Mädchen, das mit den Wölfen lebt, die Nahrung stiehlt, während alle anderen Wölfe, das ganze Rudel, sie aufnimmt und schützt.

Diese Geschichte zeichnet nach, was man vom Verhalten der Wölfe weiß. Sie leben relativ friedlich in Rudeln, solange sie genügend Nahrung haben und eingebettet sind in ihre natürlichen Grenzen. Aber ein vom Rudel ausgestoßener Wolf wird gefährlich, ebenso ein hungriger oder ein angegriffener.

Dem entspricht die Erfahrung, dass in der Kindertherapie häufig ungeliebte, aggressive Kinder, die in den Familien ihren Platz nicht eindeutig gesichert fühlen, sich oft als Wolf malen, wenn sie die Familie in Tieren darstellen sollen.

Dies wiederum verweist darauf, dass all die menschlichen Phantasien, die den Wolf mit positiv-göttlichen und destruktiv-zerstörerischen Phantasien besetzen in engem Zusammenhang mit Urinstinkten des Menschen stehen. Wenn positiv gelebt, verbildlichen sie mütterliche, schützende Qualitäten, die „Licht bringende“ Lebensmöglichkeiten und Leben überhaupt ermöglichen und im Zusammenhang mit Nahrungsaufnahme stehen (der Wolf wird immer eher „fressend“ beschrieben, auch in seinem Kampfverhalten). Doch werden auch die „Urkräfte“ menschlicher Sexualität und des Aggredi mit ihm in Zusammenhang gebracht. Dies sind Instinkte, die mit zunehmender menschlicher Kultur und Zivilisation immer angstbesetzter und dementsprechend bekämpft wurden. Der natürliche Zugang zu diesen Kräften ging dadurch vielen Menschen verloren. Auch ist der Wolf ein Nachttier, das sich bei Tageslicht in die Tiefe der Wälder zurückzieht. Seine das Leben bedrohenden Übergriffe in den Bereich der Menschen wurden nachts registriert. Von daher eignet er sich in ganz besonderem Maße für Projektionen im Zusammenhang mit Urängsten vor ungebändigten Trieb-Urkräften. In dem Buch: „Die Wolfsfrau“ von Clarissa P. Estés wird über Märchen aufgezeigt, wie die "Kraft der weiblichen Ur-Instinkte" zurückgewonnen werden kann.

Auch schon kleinere Kinder greifen „Wolfsängste“ über Märchen auf, weil sie ihnen ein Bild vermitteln für ihre Ängste vor den aufkeimenden Triebinstinkten. Sehr bekannt wurde die Falldarstellung von S. Freud, „der Wolfsmann“: „Aus der Geschichte einer infantilen Neurose“, in der der Patient als Knabe einen Beischlaf der Eltern beobachtet hatte und danach Wolfsängste entwickelte.

Schließlich bietet sich die Angst vor dem Tod im Symbol des Wolfs als „Verschlingender“ an. So träumte eine krebskranke Frau, von 3 Wölfen, denen sie in 3 verschiedenen Stockwerken eines Hauses begegnete. An den beiden oberen kam sie vorüber – bei dem Wolf im Keller hörte der Traum auf – unklar, ob er sie verschone. Sie konnte 2 operative Eingriffe überstehen, dann ließen nach einiger Zeit die Kräfte nach und sie starb.

Literatur: Standard; Laitenberger, Leben mit der Wolfsnatur. opus magnum.

Autor: Laitenberger, Diethild