Bier und Phönix: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Bier
'''Keyword:''' Phönix


'''Links:''' [[Alchemie]], [[Alkohol]], [[Brot]], [[Fermentatio]], [[Nahrung]], [[Trinken]]
'''Links:''' [[Alchemie]], [[Christus]], [[Feuer]], [[Vogel]], [[Wandlung]]


'''Definition:''' Bier, möglicherweise von lat. biber = Getränk oder bibere = trinken abgeleitet, ist ein alkohol- und kohlensäurehaltiges Getränk, das durch Gärung meist aus den Grundzutaten Wasser, Malz (Gerste) und Hopfen gewonnen wird. Für ein kontrolliertes Auslösen des Gärvorganges wird meistens Hefe zugesetzt, gelegentlich werden auch Milchsäurebakterien verwendet.
'''Definition:''' Der Phönix (grch. Phoinix) ist ein mythischer Vogel, der besonders im alten Ägypten verehrt wurde. Er sollte alle 500 Jahre erscheinen, sich selbst verbrennen und aus der Asche verjüngt neu aufsteigen.


'''Information:''' Bier ist das in Deutschland und vielen anderen Ländern meistgetrunkene alkoholische Getränk. Die Herstellung von Bier ist uralt. In der ägyptischen Mythologie geht das Bier brauen auf Osiris zurück. Brot und Bier aus Gerste sind nährstoffreiche Grundnahrungsmittel beim Pyramidenbau. Schon 3000 Jahre früher wurde in Tibet Bier gebraut. Reste von Hirsebier wurden im Sudan gefunden. Alle bekannten frühen Kulturen haben offenbar gezielt Gärungsprozesse eingeleitet, indem sie die pflanzlichen Produkte ihres Umfeldes verwendet und daraus verschiedenste Biere brauten. Wie Wein gehört Bier zu den Opfergaben an die Götter, wurde in Ägypten als Grabbeigabe verwendet.
'''Information:''' Der Mythos vom Vogel Phönixgeht auf die altägyptische Hochkultur zurück. Er war als heiliger Vogel Benu (von uben = leuchten, aufgehen) mit dem Kult des Sonnengottes Re verbunden und verkörperte den täglichen Sonnenumlauf und die jährlichen Überschwemmungen des Nils, durch welche fruchtbare Erde im Talgrund abgelagert wurde. Die Vögel, die als erste erschienen und sich auf den zutage tretenden Erdhügeln niederliessen, kündigten eine neue Phase der Fruchtbarkeit an. Dementsprechend wurde der heilige Vogel ursprünglich als Bachstelze, später als Reiher, bzw. goldener Falke mit Reiherkopf dargestellt.


Bereits im Mitttelalter wurde in Deutschland das private Bierbrauen verboten. Klosterbrauereien und später auch weltliche Brauerein übernahmen diese sehr aufwendige Arbeit unter sorgfältigster Beachtung strenger Reinheitsgebote. In Deutschland galt bis in die 90iger Jahre des 20. Jh.s das strenge deutsche Reinheitsgebot, nach dem nur Hopfen, Gerste (bzw. das daraus gewonnene Gerstenmalz) und Wasser für die Bierherstellung verwendet werden dürfen. Aufgrund des starken Konsums wurde Bier auch für den Fiskus interessant, auf Bier wurde eine Verbrauchssteuer gelegt.
'''Interpretation:''' Das aus den natürlichen Vorgängen enstandene Symbol von der stets wiederkehrenden Erneuerung wurde später von den Griechen übernommen, die dem mythischen Vogel den Namen Phönix gaben (phoinix = purpur, leuchtend, von himmlischem Glanz, dauerhaft). Unter diesem Namen wurde der mythische Vogel von den Griechen, Römern und den christlichen Kirchenvätern (mit Bezug auf den Physiologus) umgedeutet zum weitverbreiteten Symbol des Vogels, der regelmäßig (alle 500, 1000 oder 1461 Jahre) aus den Gegenden Arabiens oder Indiens über den Libanon zum Tempel in Heliopolis in Ägypten fliegt. Dort verbrennt er sich in einem Nest von aus dem Libanon mitgebrachten Kräutern, erhebt sich nach 3 Tagen verjüngt aus der Asche und fliegt in seine Heimat zurück.


'''Interpretation:''' Dass Bier (wie Wein) als ein ganz besonderes und symbolträchtiges Nahrungs- und Genussmittel angesehen wurde, liegt in seinen "magischen", göttlichen und teuflischen Wirkungen auf Psyche und Körper ebenso begründet wie in der Kunst und Magie seiner Erzeugung. Die Herstellung ist ein alchemistischer Wandlungs-Prozess. Suche nach körperlichem und psychischem Wohlbefinden, Heilung, neuen emotionalen und mystischen Erfahrungen verbinden sich. Bierbrauen ist trotz des Einzugs der Technik bis heute ein wenig ein heiliges Mysterium (deutsches Reinheitsgebot). Vor allem in der Werbung für Bier wird das positive Image des Bieres weitergetragen. Ein Bierchen in geselliger Runde zeugt von Gemütlichkeit, der erste Schluck Bier wird in Familien als Initiation zelebriert. Negativ konotiert ist Bier z. B. im Wort bierernst, -eifrig, -selig und im Hinweis auf den Bierbauch. Wenn "Hopfen und Malz verloren" sind, dann hat auch die größte Mühe und Anstrengung, etwas zu erreichen, nicht genutzt; abgeleitet ist das Sprichwort tatsächlich aus dem Brauwesen: Wenn das Bier beim Brauen nichts geworden war, dann waren eben Hopfen und Malz verloren. Verantwortlich dafür machte der Aberglaube im Mittelalter die Hexen, die den Brauprozess gestört hatten. Der Brauprozess ist ein äußerst komplexer Vorgang, und wenn "etwas sich zusammenbraut", z. B. ein Unwetter, oder auch ein Streit, dann ist das eine sehr aufgeladene, komplexe Wetter- oder Beziehungssituation.
Im Christentum wird der Phönix zum Symbol für Christus als Lichtbringer, der durch seinen Opfertod und die Auferstehung die Unsterblichkeit der menschlichen Seele verkündet. Im Sinne der Wiedererneuerung ist der Phönix auch ein alchemistisches Symbol, aus der Asche erheben sich mehrere silberne und goldene Vögel als Zeichen der Vervielfältigung. Neben der Bedeutung als archetypisches Bild vom sich immer erneuernden Leben war der Phönix für C. G. Jung ein Symbol für den Individuationsprozess, dem lebenslangen Entwicklungsprozess der Persönlichkeit mit Bezug auf das Selbst, das menschlich archetypische und individuelle Potenzial eines Menschen. Der Prozess der Reinigung und Läuterung im Feuer lässt aus Altem Neues entstehen, durch Bewusstwerdung aller psychischen Anteile eines Menschen wird angestrebt, dass sich Einheit und Ganzheit der Persönlichkeit entwickeln können. Das Selbst als archetypischer Kern der Seele wirkt dabei als ein Gestaltungsprinzip, das dem Symbol des Vogel Phönix entspricht.


Biertrinken ist von besonderer Bedeutung in der Peergroup: Exzess, Ekstase und veränderte Bewusstseinszustände werden erzeugt und überstanden, Grenzen überschritten, Angst, Einsamkeit und Schuldgefühle betäubt. Ein zwanzigjähriger Mann träumte wiederholt, er werde gefoltert, indem man ihm Bier in den Mund kippe, sodass er trinken müsse. Bier ist für ihn ein Proletariergetränk ("Nur Prols trinken Alkohol."), mache dumm und primitiv, ist anfänglich sein einziger Einfall zum Thema. Bier erweist sich in der weiteren Symbolarbeit als Bild für die ihn und seine Mutter extrem ängstigende männliche Aggression und Sexualität.
Im Volksglauben heilt der Gesang des Vogels Phönix jede Krankheit. Als Symbol der unsterblichen Seele erscheint er auch in Mythen, Märchen und in der Literatur bis in die heutige Zeit. Das Symbol des Phönix erneuert sich in seiner Bedeutung selbst: sein Name wird z. B. im Bereich der technischen Medien, von Versicherungsgesellschaften oder Sportvereinen immer noch in der gleichen Bedeutung gewählt.


'''Literatur:''' Standard
'''Literatur:''' Standard


'''Autor:''' Müller, Anette
'''Autor:''' Briendl, Linda

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 16:51 Uhr

Keyword: Phönix

Links: Alchemie, Christus, Feuer, Vogel, Wandlung

Definition: Der Phönix (grch. Phoinix) ist ein mythischer Vogel, der besonders im alten Ägypten verehrt wurde. Er sollte alle 500 Jahre erscheinen, sich selbst verbrennen und aus der Asche verjüngt neu aufsteigen.

Information: Der Mythos vom Vogel Phönixgeht auf die altägyptische Hochkultur zurück. Er war als heiliger Vogel Benu (von uben = leuchten, aufgehen) mit dem Kult des Sonnengottes Re verbunden und verkörperte den täglichen Sonnenumlauf und die jährlichen Überschwemmungen des Nils, durch welche fruchtbare Erde im Talgrund abgelagert wurde. Die Vögel, die als erste erschienen und sich auf den zutage tretenden Erdhügeln niederliessen, kündigten eine neue Phase der Fruchtbarkeit an. Dementsprechend wurde der heilige Vogel ursprünglich als Bachstelze, später als Reiher, bzw. goldener Falke mit Reiherkopf dargestellt.

Interpretation: Das aus den natürlichen Vorgängen enstandene Symbol von der stets wiederkehrenden Erneuerung wurde später von den Griechen übernommen, die dem mythischen Vogel den Namen Phönix gaben (phoinix = purpur, leuchtend, von himmlischem Glanz, dauerhaft). Unter diesem Namen wurde der mythische Vogel von den Griechen, Römern und den christlichen Kirchenvätern (mit Bezug auf den Physiologus) umgedeutet zum weitverbreiteten Symbol des Vogels, der regelmäßig (alle 500, 1000 oder 1461 Jahre) aus den Gegenden Arabiens oder Indiens über den Libanon zum Tempel in Heliopolis in Ägypten fliegt. Dort verbrennt er sich in einem Nest von aus dem Libanon mitgebrachten Kräutern, erhebt sich nach 3 Tagen verjüngt aus der Asche und fliegt in seine Heimat zurück.

Im Christentum wird der Phönix zum Symbol für Christus als Lichtbringer, der durch seinen Opfertod und die Auferstehung die Unsterblichkeit der menschlichen Seele verkündet. Im Sinne der Wiedererneuerung ist der Phönix auch ein alchemistisches Symbol, aus der Asche erheben sich mehrere silberne und goldene Vögel als Zeichen der Vervielfältigung. Neben der Bedeutung als archetypisches Bild vom sich immer erneuernden Leben war der Phönix für C. G. Jung ein Symbol für den Individuationsprozess, dem lebenslangen Entwicklungsprozess der Persönlichkeit mit Bezug auf das Selbst, das menschlich archetypische und individuelle Potenzial eines Menschen. Der Prozess der Reinigung und Läuterung im Feuer lässt aus Altem Neues entstehen, durch Bewusstwerdung aller psychischen Anteile eines Menschen wird angestrebt, dass sich Einheit und Ganzheit der Persönlichkeit entwickeln können. Das Selbst als archetypischer Kern der Seele wirkt dabei als ein Gestaltungsprinzip, das dem Symbol des Vogel Phönix entspricht.

Im Volksglauben heilt der Gesang des Vogels Phönix jede Krankheit. Als Symbol der unsterblichen Seele erscheint er auch in Mythen, Märchen und in der Literatur bis in die heutige Zeit. Das Symbol des Phönix erneuert sich in seiner Bedeutung selbst: sein Name wird z. B. im Bereich der technischen Medien, von Versicherungsgesellschaften oder Sportvereinen immer noch in der gleichen Bedeutung gewählt.

Literatur: Standard

Autor: Briendl, Linda