Ballett und Pegasus: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Ballett
'''Keyword:''' Pegasus


'''Links:''' [[Tanz]]
'''Links:''' [[Fliegen]], [[Flügel]], [[Himmel]], [[Logos-Prinzip]], [[Meer]], [[Pferd]], [[Weiß]]


'''Definition:''' Ballett lässt sich vom lat. Verb "ballare", tanzen, ableiten. Der ital. Ausdruck "balletto" bezeichnete seit dem 15. Jh. eine festgelegte, synthetische Form des Schautanzes. Frankreich entwickelte das höfische Ballett Italiens weiter. In seiner heutigen Form stellt das Ballett die theatralische Kunstform des Tanzes dar.
'''Definition:''' Der Name Pegasus für das geflügelte Pferd der griechischen Mythologie stammt vermutl. von „pegae“ „Quellen des Meeres“ nach Hesiod, oder von „pegos“- „fest, stark, weiß“ in Homers Ilias.


'''Information:''' Das Ballett ist nicht gebunden an eine spezielle Tanztechnik, z. B. der klassisch-akademischen. Vielfältige Tanzstile haben sich im Sinne des jeweiligen Zeitgeistes entwickelt. Stilisierte Bewegungen und Positionen werden zum Ausdrucksmittel. Die Tanzschritte wurden erstmals in Frankreich notiert, weswegen französisch die übergreifende Sprache des Ballettes geblieben ist.
'''Information:''' Dem Mythos nach wurde Pegasus von Poseidon, dem Gott des Meeres gezeugt und sprang zusammen mit seinem Zwillingsbruder, dem Krieger Chryasor aus dem blutenden Hals seiner Mutter, der [[Gorgone]], [[Medusa]], als diese von Perseus mit Athenes Hilfe enthauptet wurde. Der Held Bellerophon, ebenfalls ein Sohn Poseidons, bekam Pegasus von seinem Vater als Reittier anvertraut. Nachdem Bellerophon zunächst vergeblich versuchte, Pegasus zu zähmen, erhielt er von Athene im Traum goldene Zügel, die er schließlich dem durstigen Pegasus am Brunnen Peirene in Korinth anlegen konnte. Der Held Bellerophon vollbrachte mit Pegasus viele große Taten und musste verschiedene Prüfungen und Kämpfe bestehen, u. a. erlegte er auf Pegasus reitend das feuerspeiende Ungeheuer, die [[Chimäre]] mit seinem Wurfspeer aus der Luft. Von seinem Erfolg berauscht verlor Bellerophon jedes Maß und versuchte mit Pegasus in den Himmel zu fliegen, worauf Pegasus von Zeus in ein Werkzeug göttlicher Strafe und Hybris verwandelt wurde und Bellerophon auf dem Flug zum Himmel abwarf. Pegasus setzte seinen Flug zum Olymp alleine fort, wo er bei Zeus Wächter und Träger über [[Donner]] und [[Blitz]] wurde und als Sternbild an den Himmel gestellt wurde.


Das Ballett ist auf die Zuschauer bezogen, nicht wie der archaische Tanz auf ein transzendentes Gegenüber bzw. eine kultische, rituelle Handlung.
'''Interpretation:''' Der Pegasus vereinigt die symbolischen Aspekte eines [[Pferdes]] wie seine Vitalität, Kraft, Triebstärke und positiven Körperlichkeit mit der Losgelöstheit von der Erdenschwere eines [[Vogels]], dessen symbol. Bedeutung mit Freiheit und Streben nach Transzendenz und Aspekten des geistigen Bereichs verbunden werden.


Außer der Darstellungskraft des Körpers bezieht das Ballett neben der obligaten Musik und dem Libretto die Künste der Beleuchtung und der Dekoration der Bühne und des Kostüms der Tanzenden ein.
Im Mittelalter, der Renaissance wie der Klassik wurde Pegasus als Mythos begeistert aufgenommen und in der Kunst in vielfältiger Weise dargestellt. Seine Faszination als Lieblingstier der Musen und Dichter, Symbol für Schnelligkeit, Beschwingtheit, die schöpferischen Fantasie des Menschen und für schöngeistige Aspekte ist bis in unsere Zeit erhalten geblieben.


Die Choreographien des Balletts verlangen ein Höchstmaß an Körperbeherrschung bis hin zur Athletik und Akrobatik. Die Schwerkraft des Menschen transformiert sich in luftigen Sprüngen und leichtfüßigen Bewegungen. Um die vertikale Körperachse drehen sich Arme und Beine. Die Bewegungen setzen Stabilität und Zentrierung voraus, sie sollen trotz aller körperlichen Anstrengung leicht und fließend aussehen.
Vom Mythologem Pegasus haben sich sowohl Philosophen, als auch zeitgenössige Schriftsteller inspirieren lassen (z. B.: Giordano, B.: „Die Kabbala des Pegasus“, Böll, H.: „Pegasus lächelte“, Douglas, K.: „Der Flug des Pegasus“; Ebel, E.: „Schwarzer Pegasus. Erotische Geschichten"). Als Sternbild ist Pegasus ein großes, aber weniger auffälliges Sternbild, was seinen Kulminationspunkt um den 1. September erreicht.


'''Interpretation:''' Die getanzten Figuren und Bewegungen im Ballett sind oft kreis- oder kugelförmig und erinnern an Kreismeditationen oder Mandalaformen. Das Element des [[Bios-Prinzip]]s, der [[Erde]] und Natur, wird sehr stark spürbar im "vegetativen Grundzug", den viele Bewegungen, vor allem der weiblichen Tänzerinnen, haben, und die zum Beispiel an aufblühende Pflanzen erinnern.
Das Symbol des Pegasus steht im therapeutischen Prozess oft in Verbindung mit dem Überwinden von regressiven, festhaltenden und wachstumshemmenden Aspekten und kann als eine Synthese vitaler, körperlicher wie geistiger, kreativer Energie verstanden werden, die einen Aufbruch hin zu größerer Bewusstheit, zur Erkenntnis und lebendiger Inspiration andeutet.


Außerdem gehören auch die Drehungen, wie etwa die Pirouette, die ein ekstatisch-dionysisches Element des Balletts zum Ausdruck bringen, in diesen Bereich.
'''Literatur:''' Standard


Eine besondere Bedeutung hat der »Pas de deux«, wie überhaupt das ganze Zusammenspiel des Weiblichen und Männlichen, als ein Wechselspiel grundlegender Polaritäten. ([[Coniunctio]] [[Paar]]).
'''Autor:''' Kuptz-Klimpel, Annette
 
Auffällig ist auch, dass die Tänzerinnen und Tänzer nicht ausgesprochen männlich und weiblich, sondern eher androgyn ([[Androgynität]]) wirken, damit die Vereinigung der Gegensätze andeutend.
 
Wichtig ist zudem die Verbindung zwischen [[Erde]] und [[Himmel]]. Die »Erdung« wird beispielsweise im »Plié«, dem Knien und Strecken der Beine, deutlich. In jeder Bewegung des Tänzers, vor allem vor und nach jedem Sprung zur Erde hin beziehungsweise von ihr weg in den Himmels- und Luftraum, fällt er sozusagen schwer in die Tiefe, um sich dann leicht nach oben, in die Höhe, in den Himmel zu strecken.
 
Der Tanz hat einen besonderen Bezug zur Höhe und zur Senkrechten. Der kraftvolle Sprung und das ausreichend lange Halten des Sprungs, das Schweben zwischen dem Absprung nach oben und dem Fall nach unten erinnert an die menschliche Sehnsucht zu fliegen und in diesem Fliegen die Erdenschwere und die körperlich-materiellen Grenzen unseres Daseins zu verlassen und in die Leichtigkeit, Luftigkeit und Unbegrenztheit des Himmels zu gelangen. Das könnte auch als geistige [[Ekstase]] eines transzendenten Bewusstseins aufgefasst werden.
 
'''Literatur:''' Zacharias (1997)
 
'''Autor:''' Hammerstein, Günter

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 17:51 Uhr

Keyword: Pegasus

Links: Fliegen, Flügel, Himmel, Logos-Prinzip, Meer, Pferd, Weiß

Definition: Der Name Pegasus für das geflügelte Pferd der griechischen Mythologie stammt vermutl. von „pegae“ „Quellen des Meeres“ nach Hesiod, oder von „pegos“- „fest, stark, weiß“ in Homers Ilias.

Information: Dem Mythos nach wurde Pegasus von Poseidon, dem Gott des Meeres gezeugt und sprang zusammen mit seinem Zwillingsbruder, dem Krieger Chryasor aus dem blutenden Hals seiner Mutter, der Gorgone, Medusa, als diese von Perseus mit Athenes Hilfe enthauptet wurde. Der Held Bellerophon, ebenfalls ein Sohn Poseidons, bekam Pegasus von seinem Vater als Reittier anvertraut. Nachdem Bellerophon zunächst vergeblich versuchte, Pegasus zu zähmen, erhielt er von Athene im Traum goldene Zügel, die er schließlich dem durstigen Pegasus am Brunnen Peirene in Korinth anlegen konnte. Der Held Bellerophon vollbrachte mit Pegasus viele große Taten und musste verschiedene Prüfungen und Kämpfe bestehen, u. a. erlegte er auf Pegasus reitend das feuerspeiende Ungeheuer, die Chimäre mit seinem Wurfspeer aus der Luft. Von seinem Erfolg berauscht verlor Bellerophon jedes Maß und versuchte mit Pegasus in den Himmel zu fliegen, worauf Pegasus von Zeus in ein Werkzeug göttlicher Strafe und Hybris verwandelt wurde und Bellerophon auf dem Flug zum Himmel abwarf. Pegasus setzte seinen Flug zum Olymp alleine fort, wo er bei Zeus Wächter und Träger über Donner und Blitz wurde und als Sternbild an den Himmel gestellt wurde.

Interpretation: Der Pegasus vereinigt die symbolischen Aspekte eines Pferdes wie seine Vitalität, Kraft, Triebstärke und positiven Körperlichkeit mit der Losgelöstheit von der Erdenschwere eines Vogels, dessen symbol. Bedeutung mit Freiheit und Streben nach Transzendenz und Aspekten des geistigen Bereichs verbunden werden.

Im Mittelalter, der Renaissance wie der Klassik wurde Pegasus als Mythos begeistert aufgenommen und in der Kunst in vielfältiger Weise dargestellt. Seine Faszination als Lieblingstier der Musen und Dichter, Symbol für Schnelligkeit, Beschwingtheit, die schöpferischen Fantasie des Menschen und für schöngeistige Aspekte ist bis in unsere Zeit erhalten geblieben.

Vom Mythologem Pegasus haben sich sowohl Philosophen, als auch zeitgenössige Schriftsteller inspirieren lassen (z. B.: Giordano, B.: „Die Kabbala des Pegasus“, Böll, H.: „Pegasus lächelte“, Douglas, K.: „Der Flug des Pegasus“; Ebel, E.: „Schwarzer Pegasus. Erotische Geschichten"). Als Sternbild ist Pegasus ein großes, aber weniger auffälliges Sternbild, was seinen Kulminationspunkt um den 1. September erreicht.

Das Symbol des Pegasus steht im therapeutischen Prozess oft in Verbindung mit dem Überwinden von regressiven, festhaltenden und wachstumshemmenden Aspekten und kann als eine Synthese vitaler, körperlicher wie geistiger, kreativer Energie verstanden werden, die einen Aufbruch hin zu größerer Bewusstheit, zur Erkenntnis und lebendiger Inspiration andeutet.

Literatur: Standard

Autor: Kuptz-Klimpel, Annette