Ausland und P (Buchstabe): Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Ausland
'''Keyword:''' P, p (Buchstabe)


'''Links:''' [[Erde]], [[Heimat]], [[Schatten]], [[Unbewusstes]]
'''Links:''' [[Alphabet]], [[Buch]], [[Buchstabe]], [[Logos-Prinzip]], [[Wort]]


'''Definition:''' Das Ausland ist ein fremdes, anderes Land, dessen Staatsangehörigkeit jemand nicht besitzt
'''Definition:''' P ist der 16. Buchstabe des deutschen Alphabets.


'''Information:''' Keine
'''Information:''' Der sechzehnte Buchstabe des deutschen Alphabets stammt vom phönizischen Pe ab, einem semitischen Wort, das Mund bedeutet. Allerdings sucht man hier vergeblich nach einer Entsprechung von Bedeutung und Aussehen des Schriftzeichens. Das Pe hatte in seiner Darstellung Ähnlichkeit mit einem nach links gekrümmten Hirtenstab. In der griechischen Sprache gab es zwei unterschiedliche p-Laute. Zum einen das auch im Deutschen vertraute P, die Griechen nannten es Pi, zum anderen eine P-und-H-Kombination, wie z. B. in Philosophos. Nach einiger Zeit entstand für diesen Laut ein eigenes Zeichen, das Phi, das sich später zu einem gesprochenen fi verändert hat. Im klassischen griechischen Alphabet sind die Striche des Pi gleich lang. Die Etrusker übernahmen jedoch das frühgriechische Pi, das noch dem phönizischen Pe ähnlich sah und rundeten den Ansatz ab. Die Lateiner übernahmen den Buchstaben von den Etruskern und durch den Wechsel der Schreibrichtung wurde das P gespiegelt und erhielt so seine heute übliche Form.


'''Interpretation:''' Das eigene Land hat den gleichen Charakter symbolisch wie das eigene Haus oder das eigene Zimmer. Es ist der Raum, wo ein Mensch sich auskennt, wo er bei sich ist, wo er weiß, wo er ist. Der Raum seines Bewusstseins, in dem er sich im Dunkeln wie auch im Hellen orientieren kann. Viele Albträume benützen dieses Motiv und verkehren es ins Gegenteil: Der Träumer oder die Träumerin erwacht und kann sich nicht orientieren, weder im eigenen Haus noch im eigenen Land. Inland und Ausland hängen deshalb zusammen mit dem Stichwort Grenze. Jenseits der Grenze des Bewusstseins lebt Unbekanntes und Unbewusstes nach unbekannten Regeln. Deshalb ist dieses Symbol intensiv verbunden mit dem Stichwort Fremde, Fremdheit.
In römischen Inschriften und Texten steht P für den Vornamen Publius, außerdem für Pastor, Pater, Papa (Bezeichnung des Papstes), Populos, Pontifex oder Proconsul. P steht in der Wahrscheinlichkeitsrechnung für die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses. In der Musik hat p als Vortragsbezeichnung die Bedeutung piano (leise), pp heißt pianissimo (sehr leise). Veraltet werden Buch- oder Blattseiten mit p (Pagina) abgekürzt, p neben dem Namen des Künstlers auf Gemälden heißt pinxit von lat. "hat es gemalt". Als Autokennzeichen steht das P für Potsdam, in der Chemie für das Element Phosphor, essenziell für alles Lebendige. Weißer Phosphor ist hochgiftig, wurde u.a. in beiden Weltkriegen als Waffe verwendet und ist in der Streichholzherstellung bedeutsam.


Da unbewusste Inhalte fortwährend ins Bewusstsein drängen, wird von dem kollektiven Bewusstsein eines Landes auf das Ausland auch dieses Motiv übertragen: Das Ausland als Gebiet des Unbewussten, aus dem Übergriffe – Eroberer – in den Raum des Bewusstseins drängen. Die Analogie zwischen unbewusster Dynamik und geschichtlicher Dimension ist evident. Das Unbekannte kann also das Feindliche, Bedrohliche sein. In unserer meist ambivalenten Haltung Ausländern gegenüber spiegelt sich unsere tiefe Angst vor dem Unbekannten und Fremden. Es kann aber auch das Gegenteil davon ausdrücken: Unsere Neugier auf das, was wir noch nicht kennen, das wir mit dem Interessanten, Anziehenden, Bereichernden, Aufregenden, Abenteuerlichen ([[Held]] [[Heldenreise]]) verbinden und zu dessen Eroberung oder gar Kolonialisierung ausgezogen wurde.
'''Interpretation:''' Umgangssprachlich wird das p! im Deutschen als Interjektion verwendet, um auszudrücken, dass einem etwas gleichgültig ist.
 
Das Utwunderland des norddeutschen Märchens bei Hans Blunk, die Anderswelt der keltischen Märchen sind ein Beispiel für das, was im griechischen Kulturkreis etwa durch die Irrfahrten des Odysseus oder im Steinernen Affen oder Monkeys Pilgerfahrt von Wu Chen En für den chinesischen Kulturkreis geschildert wurde.
Weißer Phosphor wurde im 17. Jahrhundert entdeckt, als ein Alchemist (H. Brand) Urin eindampfte und dabei entdeckte, dass dieser im trockenen Zustand im Dunkeln leuchtete. Brand führte seine faszinierende Entdeckung u.a. dem Universalgelehrten, Philosophen und Dichter Gottfried Wilhelm Leibniz vor, der den geheimnisvoll leuchtenden, lichtspendenden Stoff als "phosphorus mirabilis" bezeichnete. Phosphorleuchten faszinieren wegen ihres geheimnisvollen drahtlosen Lichts bis heute.
 
In der deutschen Nachkriegsgeschichte repräsentierte die DDR für westliche Träumerinnen oder Träumer einen vom Bewusstsein durch Zwänge abgetrennten bewussten Anteil. Künstlich zum Ausland gemacht. Träume, Phantasien und Ahnungen trieben die Menschheit ebenso ins Ausland wie Hunger und Not. Je nach kollektivem Unbewussten im familiären Bereich erscheinen dann in den Träumen jene "Ausländer", die für diese Familie und die Lebensgeschichte ihrer Mitglieder von Bedeutung sind. Mit Vorliebe werden angrenzende Länder vom Unbewussten als Symbole herangezogen. Für viele deutsche Träumer und Träumerinnen spielen Frankreich, Italien, die Schweiz oder Rußland eine wichtige Rolle. Dabei werden diese Länder dann zu Orten, an denen der Schatten ebenso wohnt wie die [[Anima]] oder der [[Animus]] und oftmals das [[Selbst]] als Ausdruck der Gesamtpersönlichkeit. Früher war die erotische Bedeutung Frankreichs für viele Deutsche evident. Aber neben der nationalen, kollektiven Symbolik gibt es immer auch eine persönliche mit ihren unterschiedlichen Färbungen. Entscheidend ist jedoch auch die Erfahrung, dass das Unbewusste die geographische Entfernung als Maßangabe für die Entfernung des Dargestellten vom Bewusstsein benützt.


'''Literatur:''' Standard
'''Literatur:''' Standard


'''Autor:''' Sauer, Gert
'''Autor:''' Müller, Anette

Version vom 24. August 2012, 10:15 Uhr

Keyword: P, p (Buchstabe)

Links: Alphabet, Buch, Buchstabe, Logos-Prinzip, Wort

Definition: P ist der 16. Buchstabe des deutschen Alphabets.

Information: Der sechzehnte Buchstabe des deutschen Alphabets stammt vom phönizischen Pe ab, einem semitischen Wort, das Mund bedeutet. Allerdings sucht man hier vergeblich nach einer Entsprechung von Bedeutung und Aussehen des Schriftzeichens. Das Pe hatte in seiner Darstellung Ähnlichkeit mit einem nach links gekrümmten Hirtenstab. In der griechischen Sprache gab es zwei unterschiedliche p-Laute. Zum einen das auch im Deutschen vertraute P, die Griechen nannten es Pi, zum anderen eine P-und-H-Kombination, wie z. B. in Philosophos. Nach einiger Zeit entstand für diesen Laut ein eigenes Zeichen, das Phi, das sich später zu einem gesprochenen fi verändert hat. Im klassischen griechischen Alphabet sind die Striche des Pi gleich lang. Die Etrusker übernahmen jedoch das frühgriechische Pi, das noch dem phönizischen Pe ähnlich sah und rundeten den Ansatz ab. Die Lateiner übernahmen den Buchstaben von den Etruskern und durch den Wechsel der Schreibrichtung wurde das P gespiegelt und erhielt so seine heute übliche Form.

In römischen Inschriften und Texten steht P für den Vornamen Publius, außerdem für Pastor, Pater, Papa (Bezeichnung des Papstes), Populos, Pontifex oder Proconsul. P steht in der Wahrscheinlichkeitsrechnung für die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses. In der Musik hat p als Vortragsbezeichnung die Bedeutung piano (leise), pp heißt pianissimo (sehr leise). Veraltet werden Buch- oder Blattseiten mit p (Pagina) abgekürzt, p neben dem Namen des Künstlers auf Gemälden heißt pinxit von lat. "hat es gemalt". Als Autokennzeichen steht das P für Potsdam, in der Chemie für das Element Phosphor, essenziell für alles Lebendige. Weißer Phosphor ist hochgiftig, wurde u.a. in beiden Weltkriegen als Waffe verwendet und ist in der Streichholzherstellung bedeutsam.

Interpretation: Umgangssprachlich wird das p! im Deutschen als Interjektion verwendet, um auszudrücken, dass einem etwas gleichgültig ist.

Weißer Phosphor wurde im 17. Jahrhundert entdeckt, als ein Alchemist (H. Brand) Urin eindampfte und dabei entdeckte, dass dieser im trockenen Zustand im Dunkeln leuchtete. Brand führte seine faszinierende Entdeckung u.a. dem Universalgelehrten, Philosophen und Dichter Gottfried Wilhelm Leibniz vor, der den geheimnisvoll leuchtenden, lichtspendenden Stoff als "phosphorus mirabilis" bezeichnete. Phosphorleuchten faszinieren wegen ihres geheimnisvollen drahtlosen Lichts bis heute.

Literatur: Standard

Autor: Müller, Anette