Ägypten

Aus symbolonline.eu
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Keyword: Ägypten

Links: Hermes, Jenseits, Pyramide, Sonne, Sphinx, Tabula Smaragdina

Definition: Ägypten, heute arabischer Staat in Nordafrika, Nachbarland von Israel, ist seit 7000 Jahren entlang des fruchtbaren, das Land überschwemmenden Nils besiedelt, ringsum umgeben von Wüsten.

Information: Etwa zeitgleich mit Babylon vor etwa 5000 J. zu einer der frühesten bekannten Hochkulturen aufgestiegen, hat das alte Ägypten außerordentliche Wirkung auf Athen und Rom, damit auf die abendländische Kultur. Nach anfänglich enormen Anstrengungen zur Beherrschung des Nils stand die Pharaonenzeit, die wir im Allgemeinen mit dem "Alten Ägypten" oder eben mit Ägypten verbinden, für die Entwicklung sozialer und politischer Ordnung, Verwaltung, Schrift, Wissenschaft und Technik, der Religion mit Totenkult und Magie, der Kunst, Schönheit, Ästhetik.

Interpretation: Ägypten als Symbol kann in den arabisch-islamischen Symbolraum und in den modernen Orient und Nahen Osten führen, gleichzeitig ist es mit der biblischen Überlieferung verbunden und steht dort als Land der Gefangenschaft Israels wie auch als Zufluchtsort (Moses, Josef, Christus). Oft führt es in den mysteriösen, mythologischen Raum des frühen Kulturmenschen und der Pharaonenzeit, von dem Schulkinder bis heute hören. Vor allem Attribute des alten Ägypten tauchen als Symbole auf oder lösen entsprechende Fantasien aus. Hieroglyphen deuten auf das Geheimnisvolle, Rätselhafte, nicht vollständig zu entschlüsselnde Geheimnis der Schöpfung. (Schrift). Fantasien ranken um Mythen (Isis und Osiris), Sphinx, Pyramiden, Pharaonen, Totenkult, Jenseits- und Wiedergeburtsvorstellungen. Kostbare Mumien und Grabfunde (Tut anch amun) motivieren die Suche nach verborgenen Schätzen und Weisheitsschriften in Ägypten und beschäftigen Abenteurer, Schriftsteller, Filmemacher (Indiana Jones, Sakrileg), Computerspieler, Mangazeichner und Anime-Serien. Geheimnisvolle Gepflegtheit und Schönheit der Menschen (Nofretete und Kleopatra) beeindrucken auf alten Darstellungen aus Ägypten und in modernen Medien: Liz Taylor, als eine der schönsten Frauen der Welt bezeichnet, stellte Kleopatra in einem monumentalen Film dar. Cäsar und Napoleon bauten auf ihre Siege in Ägypten einen Mythos. Magisch-mystische und hermetische Traditionen, letztere verbunden u. a. mit dem Weisheitsgott Thot, Hermes Trismegistos, Ahnvater der Hermetik, Geheimbünden inspirieren moderne Esoterik und Medien genau so wie Mozarts Zauberflöte oder Verdis Aida.

Erich Neumann arbeitete die psychische Bedeutung der ägyptischen Mythen für Entwicklung und Wandlung des abendländischen Bewusstseins und des rationalen Ichs aus. Pyramide, Sphinx, Mumie als interessanteste und bekannteste Attribute des alten Ägypten erscheinen häufig in der therapeutischen Arbeit. Sie können dann, wie andere alte Symbole, die zum Zeichen erstarrt sein können, aus den eher bewusstseinsnahen, kollektiven und zeichenhaften Bereichen wieder in die Tiefe führen und zum Symbol für die schöpferische Wandlung und die Erneuerung des Ich werden.

Literatur: Standard

Autor: Müller, Anette